Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Heiß, heißer, Heroldstatt
Ennabeurer Funkenbauer im Gespräch. Hoffentlich regnet’s am Sonntag nicht.
HEROLDSTATT - Bereits seit vergangenem Samstag steht das Funkenfeuer in Ennabeuren auf dem Steinsammelplatz in der Nähe des SchönstattKapellchens bereit, um am kommenden Sonntag um 18 Uhr abgebrannt zu werden. Damit soll der Winter ausgetrieben werden. Eine lange Tradition, die auch der Schwäbische Albverein und die Albverein-Trachtenkapelle in Ennabeuren weiter am Leben erhalten möchten.
Rund anderthalb Stunden habe der Aufbau laut Holger Ziegler, stellvertretender Vorsitzender des Albvereins, gedauert. Ein wirkliches Geheimrezept für einen perfekten Aufbau gebe es zwar nicht, doch ganz ohne kleine Tricks läuft die Anhäufung der ehemaligen Christbäume dann doch nicht. Denn der Haufen besteht nicht komplett aus Tannen und Fichten. In der Mitte bilden verschiedene Holzstangen und anderes Altholz ein Grundgerüst, in das dann die Bäume quasi reingesteckt und angestapelt werden. Wie viele Christbäume am Ende auf dem Haufen landen, darüber werde zwar unter den Helfer schon oft und jedes Jahr wieder neu gerätselt. Gezählt, hat sie aber noch niemand. 500 Stück könnten es nach Schätzung von Holger Zähler aber schon sein.
Ohne Helfer gibt’s kein Fest
Alle Bäume wurden ehrenamtlich von Helfern beider Vereine bereits Anfang Januar sowie mit Hilfe von Traktoren und Anhängern eingesammelt und anschließend in Scheunen untergestellt oder mit Planen abgedeckt, damit das Holz trocken bleibt oder noch trocknen kann. Denn sonst kommt es beim Funkenfeuer später zu einer nicht gewollten starken Rauchentwicklung.
Für das Funkenfeuer am Sonntag sieht Ziegler die Gefahr aber nicht. „Aber klar“, sagt er, „je früher es steht, desto größer ist die Gefahr, dass es rein regnet.“Deshalb werde es eigentlich erst am Vortag aufgebaut, weil aber der Musikverein am Wochenende sein Probenwochenende hat, musste reagiert werden. Weil sonst nicht genügend Helfer Zeit gehabt hätten, fand der Aufbau also schon eine Woche früher statt.
Sollte es aber dann doch – wider Erwarten – so stark regnen, dass das Holz nicht richtig brennen will, werde mit etwas Stroh nachgeholfen, erklärt Ziegler: „Aber kein Spiritus oder Öl“, sagt er. „Das brennt dann schon von alleine.“Doch bevor das Funkenfeuer gemeinsam entzündet wird, gibt es einen rund anderthalbstündigen Fußmarsch durch das Dorf mit Fackeln und Lampions. Wer keine Fackel hat, könne diese laut Ziegler auch noch vor Ort kaufen.
Weitere anderthalb Stunden soll das Feuer lichterloh brennen, danach noch glimmen, erklärt Ziegler. Eine gewisse Zeit lang werde es noch überwacht. Am Tag darauf, wenn keine Gefahr mehr besteht, werden die Überreste sachgerecht entsorgt.