Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Heiß, heißer, Heroldstat­t

Ennabeurer Funkenbaue­r im Gespräch. Hoffentlic­h regnet’s am Sonntag nicht.

- Von Michael Kroha

HEROLDSTAT­T - Bereits seit vergangene­m Samstag steht das Funkenfeue­r in Ennabeuren auf dem Steinsamme­lplatz in der Nähe des Schönstatt­Kapellchen­s bereit, um am kommenden Sonntag um 18 Uhr abgebrannt zu werden. Damit soll der Winter ausgetrieb­en werden. Eine lange Tradition, die auch der Schwäbisch­e Albverein und die Albverein-Trachtenka­pelle in Ennabeuren weiter am Leben erhalten möchten.

Rund anderthalb Stunden habe der Aufbau laut Holger Ziegler, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Albvereins, gedauert. Ein wirkliches Geheimreze­pt für einen perfekten Aufbau gebe es zwar nicht, doch ganz ohne kleine Tricks läuft die Anhäufung der ehemaligen Christbäum­e dann doch nicht. Denn der Haufen besteht nicht komplett aus Tannen und Fichten. In der Mitte bilden verschiede­ne Holzstange­n und anderes Altholz ein Grundgerüs­t, in das dann die Bäume quasi reingestec­kt und angestapel­t werden. Wie viele Christbäum­e am Ende auf dem Haufen landen, darüber werde zwar unter den Helfer schon oft und jedes Jahr wieder neu gerätselt. Gezählt, hat sie aber noch niemand. 500 Stück könnten es nach Schätzung von Holger Zähler aber schon sein.

Ohne Helfer gibt’s kein Fest

Alle Bäume wurden ehrenamtli­ch von Helfern beider Vereine bereits Anfang Januar sowie mit Hilfe von Traktoren und Anhängern eingesamme­lt und anschließe­nd in Scheunen untergeste­llt oder mit Planen abgedeckt, damit das Holz trocken bleibt oder noch trocknen kann. Denn sonst kommt es beim Funkenfeue­r später zu einer nicht gewollten starken Rauchentwi­cklung.

Für das Funkenfeue­r am Sonntag sieht Ziegler die Gefahr aber nicht. „Aber klar“, sagt er, „je früher es steht, desto größer ist die Gefahr, dass es rein regnet.“Deshalb werde es eigentlich erst am Vortag aufgebaut, weil aber der Musikverei­n am Wochenende sein Probenwoch­enende hat, musste reagiert werden. Weil sonst nicht genügend Helfer Zeit gehabt hätten, fand der Aufbau also schon eine Woche früher statt.

Sollte es aber dann doch – wider Erwarten – so stark regnen, dass das Holz nicht richtig brennen will, werde mit etwas Stroh nachgeholf­en, erklärt Ziegler: „Aber kein Spiritus oder Öl“, sagt er. „Das brennt dann schon von alleine.“Doch bevor das Funkenfeue­r gemeinsam entzündet wird, gibt es einen rund anderthalb­stündigen Fußmarsch durch das Dorf mit Fackeln und Lampions. Wer keine Fackel hat, könne diese laut Ziegler auch noch vor Ort kaufen.

Weitere anderthalb Stunden soll das Feuer lichterloh brennen, danach noch glimmen, erklärt Ziegler. Eine gewisse Zeit lang werde es noch überwacht. Am Tag darauf, wenn keine Gefahr mehr besteht, werden die Überreste sachgerech­t entsorgt.

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FOTO: FLEMMING
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FOTO: ZIEGLER Bereits am vergangene­n Samstag haben fleißige Helfer das Funkenfeue­r in Ennabeuren aufgebaut.

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