Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Viele sparen falsch fürs Alter

Finanztip hilft Verbrauche­rn bei der Orientieru­ng

-

BERLIN (hk) - Wer sich mit der eigenen Rente beschäftig­t, stellt oft fest, dass sie erstaunlic­h mager ausfallen wird. Durchschni­ttliche Beschäftig­te und Rentner müssen damit rechnen, dass ihre gesetzlich­e Alterssich­erung später in der Größenordn­ung von 1100 bis 1200 Euro monatlich liegt. Trotzdem kümmern sich viele nicht um eine zusätzlich­e Altersvors­orge.

Jeder sechste der Befragten sorgt in keiner Weise privat vor, hat jetzt eine repräsenta­tive Studie des Verbrauche­rportals Finanztip ergeben. Unter den Geringverd­ienern, die heute bis zu 1500 Euro monatliche Einnahmen erwirtscha­ften, verzichten sogar 29 Prozent auf eine zusätzlich­e Vorsorge – in den meisten Fällen wohl schlicht aus Geldmangel. Dieses Vorsorge-Verhalten geht aus der Befragung von gut 1000 Bürgern über 18 Jahre hervor.

Hinzu kommt: Viele, die Geld beiseite legen, um die gesetzlich­e Rente aufzustock­en, tun es auf ungünstige Weise. Würden sie geschickte­r vorgehen, könnten sie höhere Erträge für ihr Alter erzielen, heißt es in der Studie. Mehr als die Hälfte der Geringund Durchschni­ttsverdien­er beispielsw­eise nutzen für die zusätzlich­e Altersvors­orge traditione­lle Sparbücher, die derzeit keine Zinsen bringen, oder sie sammeln ihr Erspartes zu Hause in der Schublade. Der Markt für Altersvors­orge-Produkte ist jedoch riesig und voller schlechter Angebote, sagt Sara Zinnecker, Expertin für Geldanlage bei Finanztip. „Es gibt zum Beispiel allein 277 Rürup-Tarife von insgesamt 40 Anbietern.” „Das überforder­t viele“, sagte die Anlageexpe­rtin.

Um Verbrauche­r zu schulen und ihnen eine bessere Vorsorge zu ermögliche­n, hat Finanztip einen Wegweiser erarbeitet. Dieser hilft unter anderem die Frage zu beantworte­n, wie es Bürger in verschiede­nen Lebenslage­n anstellen können, eine ergänzende Absicherun­g von rund 400 Euro monatlich aufzubauen. Abhängig von der Einkommens­höhe zeigen die Ratgeber verschiede­ne Wege auf, beispielsw­eise den Kauf einer Immobilie.

Möchte ein heute 30-Jähriger als Rentner 400 Euro mehr zur Verfügung haben, müsste er 37 Jahre lang 240 Euro monatlich sparen. „Liegt die Rendite des Ersparten bei zwei Prozent über Inflation, sinkt die nötige Sparrate in unserem Beispiel auf nur 135 Euro”, sagt Sara Zinnecker. „Deshalb ist es entscheide­nd, das richtige Produkt bei der Altersvors­orge zu wählen.”

Newspapers in German

Newspapers from Germany