Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Rassismus-Vorwürfe: Feucht und Heusohn streiten im Radio weiter
Beide wollen ihren Standpunkt erklären - Die Polizei hat aus einem anderen Grund Ermittlungen aufgenommen
ULM (mase) - Massive Vorwürfe, hitzige Diskussionen: Jetzt geht der Streit um den Unternehmer Walter Feucht und seine Kolumne „Feuchts Einwurf“im Stadtmagazin „SpaZz“in die nächste Runde – und die Polizei sucht wegen einer Schmiererei, die sich wohl gegen Feucht richtet, nach Zeugen.
Vor einer Woche hatte Lothar Heusohn als Vorsitzender des Ulmer Weltladens Feucht für seine Kolumne aus der Dezember-Ausgabe kritisiert. Mit Unterstützung von 38 regionalen Organisationen griff Heusohn die „Herabwürdigung von Flüchtlingen auf generellverdächtige Kriminelle“an. Michael Köstner, der Chef des Ulmer Verlags KSM, in dem das Stadtmagazin erscheint, verteidigte seinen Kolumnisten daraufhin. Feucht selbst legte in der FebruarAusgabe des „SpaZz“gegen den Grünen-Abgeordneten Jürgen Filius nach. Filius hatte ihn zuvor ebenfalls massiv kritisiert.
Nun treffen Heusohn und Feucht in einem Streitgespräch aufeinander, das der Radiosender Donau 3 FM am Samstag, 17. Februar, von 12 bis 13 Uhr ausstrahlt. Für Mittwoch, 21. Februar, 20 Uhr, ist eine Wiederholung geplant. Ziel der Diskussion ist es laut Robin Schuster, dem Programmchef des Senders, dass jeder seinen Standpunkt in der Flüchtlingsfrage vertreten und seinem Gegenüber seine Position zu erklären kann.
Als Angriff auf Feucht ist wohl eine Schmiererei zu sehen, die (wie bereits berichtet) ein Zeuge am Mittwochmorgen am Gebäude des „SpaZz“-Herausgeberverlags KSM entdeckt hat. „Rassismus ist feucht“steht mit violetter Farbe an der Wand des Hauses in der Schaffnerstraße.
Die Polizei bittet nun um Unterstützung der Bevölkerung. Nach Angaben der Beamten hat ein Unbekannter den Schriftzug zwischen Dienstag, 18 Uhr, und Mittwoch, 9 Uhr, an der Hauswand hinterlassen. Die Buchstaben befinden sich über einem Fenster des Erdgeschosses. Deshalb vermuten die Ermittler, dass der Unbekannte entweder eine Leiter dabei hatte oder einen Mittäter, der ihm half. Anders hätte er nicht an die Stelle der Wand gelangen können.
Zeugen: Die nimmt unter Telefon 0731/1880 Hinweise von Zeugen entgegen.