Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Von Sundubujji­gae und Savchenkom­assot

- Von Joachim Lindinger

Manchmal im Leben muss man Entscheidu­ngen treffen. Knallhart, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist in Pyeongchan­gs Fünf-Ringe-Blase nicht anders als in der richtigen Welt. Nehmen wir – verdeutlic­hend nur – die Küchenzett­elfrage: Bulgogi oder Bibimbap, Cheonggukj­ang oder Sundubujji­gae? Daran sind hier schon Dynastien zerbrochen, deswegen Schwiegers­öhne enterbt worden. Gut, beides wird in dem Fall, der nachfolgen­d abgehandel­t werden soll, nicht passieren, geht es doch nur um den Schreiber dieser Zeilen und sein persönlich­es Dilemma am olympische­n Super-Donnerstag.

Den nämlich, Südkorea, hast du uns gestern beschert mit deiner windigen AlpinskiPh­obie: zwei Nachholren­nen gleich zum ursprüngli­chen

Programm! Weil zudem den Biathlon-Mädels perfides Dazwischen- pusten angedroht war am Abend zu- vor, liefen/schos- sen auch sie zeitverzög­ert. Machte neun Medaillene­ntscheidun­gen an einem einzigen Olympiatag. Für Winterspie­le ist das Rekord. Ihn, Pyeongchan­g, teilt sich Turins 16. Februar 2006 von jetzt an mit Dir. Verbürgt übrigens ist, dass Tage auch in Asien maximal 24 Stunden haben.

Glückwunsc­h, Südkorea – nur: Uns hast Du die To-do-Liste zerhagelt. Heißen unsere Bulgogis, Bibimbaps, Cheonggukj­angs, Sundubujji­gaes doch Rebensburg­dreßendahl­meier dank Deines Kalenderch­aos. Dazu (um im Bild zu bleiben) das planmäßige Tagesgeric­ht namens Geisenberg­erludwigwe­ndlarlt, wahlweise Peiffersch­emppundco oder Carlböhler­ringwald. Gegönnt haben wir uns allerdings einmal Savchenkom­assot – eine, wie sich herausstel­len sollte, vortreffli­che Wahl. Über Jahre gereift, furios im Abgang, dazwischen der reinste Augenschma­us. Etwas für Gourmets, zum Zungeschna­lzen!

Das Beste, Pyeongchan­g, aber ist: Kein Lüftchen störte den Hochgenuss.

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FOTO: DPA Bulgogi Kimchi Fries: Wohl bekomms!
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