Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sein bislang größter Erfolg
Philipp Lipowitz aus Laichingen startet heute bei der Junioren-WM in Otepää
LAICHINGEN - Für Philipp Lipowitz ist es sein bislang größter Erfolg in seiner noch jungen Biathlon-Karriere. Der 18 Jahre alte Laichinger startet am heutigen Montag bei der JuniorenWeltmeisterschaft in Otepää (Estland). „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagt der Biathlet des DAV Ulm nach seiner Nominierung durch den Deutschen Ski-Verband (DSV).
Seine Leistungen blieben von den Trainern nicht unbeachtet. In seiner Altersklasse führt er derzeit die Wertung im Deutschlandpokal an. Vor drei Wochen durfte Lipowitz erstmals beim Junior-Cup des Internationalen Biathlonverbandes (IBU) in Nové Mesto (Tschechien) antreten. Dort standen zwei Sprint-Wettbewerbe an. Der Laichinger belegte Platz 22 und Platz acht. „Allerdings musste ich dort gegen zwei Jahre ältere Athleten antreten“, sagt Lipowitz.
Favorit aus Frankreich
Jetzt bei der Junioren-WM kommen die Konkurrenten aus derselben Altersklasse. Sein Ziel deshalb: eine Platzierung unter den besten 15 Teilnehmern. „Aber in erster Linie geht es mir darum, ein Rennen zu zeigen, mit dem ich persönlich zufrieden sein kann", so Lipowitz: „Da ist die Platzierung erst einmal zweitrangig.“Mit Danilo Riethmüller vom WSV Clausthal-Zellerfeld startet aus Lipowitz’ Jahrgang 1999 ein weiterer Deutscher. Die Hauptkonkurrenten kommen aber aus Frankreich. „Emilien Claude ist schon so was wie ein Favorit“, sagt Lipowitz.
Am heutigen Montag steht um 13 Uhr das Einzelrennen an, am Freitag folgt der Sprint, am Samstag die Verfolgung. Die größten Erfolgschancen rechnet sich der 18-jährige Lipowitz in der Verfolgung und im Einzel aus. „Ich schieße relative gut“, sagt er. Und geschossen wird in diesen beiden Wettkämpfen jeweils vier Mal. „Und längere Strecken liegen mir mehr als kürzere“, so der Biathlet des DAV Ulm.
Am Samstag ging der Flieger nach Estland. Zuvor bereitete sich das deutsche Team eine Woche lang gemeinsam bei einem Lehrgang in Mittenwald auf die Junioren-WM vor. In seine Heimatstadt Laichingen kommt der 18-Jährige nur noch selten. „Vielleicht grob 20 Tage im Jahr“, sagt der frühere Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, der aktuell das Skigymnasium im österreichischen Stams besucht und dort im kommenden Jahr sein Abitur – in Österreich heißt es Matura – machen wird. Anschließend will er zur Bundespolizei.
„Als Erfahrung mitnehmen“
Vermisst er die heimische Alb? „Wenn man so viel rumkommt, hat man nicht so viel Zeit, um über Heimweh nachzudenken“, sagt Philipp Lipowitz, dessen ein Jahr jüngerer Bruder Florian auch eine Biathlon-Karriere anstrebt: „Aber manchmal denkt man schon, Zuhause wäre es jetzt auch schön.“Die Eltern, die noch in Laichingen wohnen, drücken ihrem Schützling die Daumen. „Uns freut das natürlich“, sagt Vater Marc Lipowitz über die Teilnahme seines Sohnes an der Junioren-WM. Gleichzeitig will er ihm aber auch den Erwartungsdruck nehmen. „Er soll das als Erfahrung mitnehmen.“
Und Lipowitz selbst? Macht er sich Druck? Wohin soll es mal gehen? „Ich bin nicht der, der sagt: ,Ich will mal Olympiasieger werden’“, sagt er und ergänzt: „Ich denke von Saison zu Saison. Wenn man sich zu hohe Ziele setzt und sie dann nicht erreicht, ist man nur enttäuscht.“
Neben Philipp Lipowitz aus Laichingen starten noch zwei weitere Biathleten für den DAV Ulm
bei der Junioren-WM in Otepää (Estland) von Montag, 26. Februar, bis Sonntag, 4. März: Marina Sauter und Lena Hanses. Insgesamt hat der Deutsche Skiverband (DSV) zwölf Athleten nominiert. Dazu zählen noch Juliane Frühwirt (SV Motor TambachDietharz), Hanna Kebinger (SC Partenkirchen), Sophia Schneider (SV Oberteisendorf), HannaMichéle Hermann (PSV Schwarzenberg), Franziska Pfnür (SK Ramsau), Tim Grotian (SC Mittenwald), Julian Hollandt (WSV Oberhof), Sven Lohschmidt (SC Willingen) und Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld).