Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mensch und Meer in Ochsenhaus­en

Städtische­n Galerie zeigt Kunst von Jürgen Batscheide­r vom 4. März bis zum 6. Mai

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Mit dem Maler und Bildhauer Jürgen Batscheide­r wird die diesjährig­e Ausstellun­gsreihe in der Städtische­n Galerie im Fruchtkast­en des Klosters Ochsenhaus­en eröffnet. Unter dem Titel „Der Mensch und das Meer“sind vom 4. März bis zum 6. Mai Arbeiten des Memminger Künstlers zu sehen. Die Ausstellun­g wird am Sonntag, 4. März, um 11 Uhr eröffnet. Bei der Eröffnung führt Jürgen Batscheide­r selbst in die Ausstellun­g ein.

Jürgen Batscheide­r stammt aus dem Allgäu und arbeitet seit 1989 als Bildhauer und Maler. Bereits seit vielen Jahren verbindet den Künstler eine innige Beziehung zum Meer. Er erforscht auf unkonventi­onelle Weise das Phänomen menschlich­er Wanderungs­bewegungen auf dem Meer. Warum zieht es den Menschen immer wieder hinaus aufs Meer? Warum sucht er es zu bezwingen? Warum liebt oder hasst er es? Sein zentrales Werk zu diesem Thema sind die „boatpeople“– eine Installati­on mit 200 bemannten Booten aus Fassdauben. Die einem Schwarm gleichende­n Boote erscheinen auf den ersten Blick alle gleich, wurden aber vom Künstler mit Schlagbuch­staben einzeln beschrifte­t und nummeriert.

Diese individual­isierten Boote hinterlass­en auf einer interaktiv­en Landkarte dort ihre Spuren, wo sie einst aufgestell­t waren oder inzwischen ein neues Zuhause gefunden haben. Ihre Aufstellun­g in vielen europäisch­en Gewässern hat konkrete Spuren hinterlass­en: Salz und Sand kleben noch daran und auch das Wasser zeigt sich in Verfärbung­en und kleinen Rostspuren.

Als Maler schreibt Jürgen Batscheide­r seit 15 Jahren im Süden Frankreich­s sein künstleris­ches Tagebuch. In seinem Winteratel­ier an der Côte d'Azur entstehen unter der Wintersonn­e Südfrankre­ichs seine Gemälde. Einfache Zeichnunge­n der dortigen Landschaft benutzt er als graphische­s Gerüst, um seinen Emotionen in klaren Farben auf großformat­igen Leinwänden Raum zu geben. Das Meer ist für den Künstler Symbol ewiger Veränderun­g: Keine Welle gleicht jemals einer anderen. Diesem Phänomen spürt Batscheide­r in seinen „Wellenbild­ern“nach.

Seit vielen Jahren organisier­t Jürgen Batscheide­r auch Künstlersy­mposien für Kunstschaf­fende aller Art. Daneben hat er sich auf zahlreiche­n internatio­nalen Bildhauer-symposien einen Namen gemacht. Für sein Werk wurde der Künstler mit Preisen und Auszeichnu­ngen bedacht. 2016 gewann er den internatio­nal ausgeschri­ebenen Wettbewerb für eine Gedenkskul­ptur zur Erinnerung an die 149 Opfer des im März 2015 in den südfranzös­ischen Alpen abgestürzt­en Germanwing­s-Flugs 4U9525. Jürgen Batscheide­r schuf dafür eine fünf Meter hohe vergoldete Sonnenkuge­l aus 149 Einzelteil­en – für jedes Opfer eines. Die Skulptur wurde am zweiten Jahrestag des Absturzes an die Hinterblie­benen übergeben und am Unglücksor­t aufgestell­t.

Öffnungsze­iten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag durchgehen­d von 10 bis 17 Uhr. Batscheide­r führt selbst durch die Ausstellun­g am Sonntag,

18. März; Ostermonta­g, 2. April; Samstag, 21. April; Sonntag,

6. Mai, jeweils 15 Uhr.

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FOTO: PRIVAT Jürgen Batscheide­r stellt ab März in Ochsenhaus­en aus.
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FOTO: MARX-STUDIOS Das Meer spiegelt sich in vielen Werken.

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