Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Ehinger Jungenrealschule stellt sich vor
Tag der offenen Tür mit vielen Informationen in Ehingen
EHINGEN - Seit neun Jahren gibt es, eng verbunden mit dem Kolleg St. Josef, die katholische private Jungenrealschule in Ehingen, eine in Baden-Württemberg einzigartige Schule. 166 Jungen werden unterrichtet, die Schule könnte weit mehr aufnehmen, die Nachfrage übersteigt die Anzahl der Plätze bei Weitem. Aber: Die Schule will einzügig bleiben.
„Wir kennen alle Schüler und alle Eltern, die Begegnungen sind sehr intensiv“, betonte Konrektor Jürgen Wicker. „Ich möchte, dass unsere Jungen sich wohlfühlen, dass die Seele intakt bleibt. Jedes Kind lernt gern, wenn die Seele intakt ist“, erklärte Wicker den Eltern bei der Vorstellung der Schule. Die Jungenrealschule ist eine gebundene Ganztagesschule nach dem Marchtaler Plan mit Morgenkreis, freier Stillarbeit, vernetztem Unterricht und Fachunterricht. Wer nicht täglich von daheim kommen kann, wohnt im Kolleg St. Josef. Der Leiter Johannes Krickl stellte das Internat vor: „,Mit Kopf, Herz und Hand’ ist unsere Devise“, sagte Krickl. 31 Bewohner des Kollegs gehen in öffentliche Schulen, acht auf die Jungenrealschule. Im Schülerhort werden Grundschulschüler betreut, „das Kolleg übernimmt Elternarbeit“, sagte Krickl. Im Kolleg wohnen auch sieben chinesische und acht mexikanische Schüler des Gymnasiums, die in Deutschland Abitur machen wollen, „eine tolle Möglichkeit für deutsche Schüler, andere Kulturen kennenzulernen“, so Krickl.
Beim Rundgang durch die Unterrichtsräume konnten Besucher feststellen, wie viel Spaß die Schüler in ihrem Unterricht beim Lernen haben. So hat ein Schüler für Geschichte die Schlacht von Verdun nachgebaut mit Schützengräben, deutschen und französischen Soldaten und Panzern. Timo, Markus, Noah und Matthias haben in der Projektzeit eine Windkraftanlage nachgebaut, Elias und Lars eine Biogasanlage, wie sie sie auf einem Bauernhof gesehen haben. „Universum“stand groß angeschrieben am Klassenzimmer der Klasse fünf, Louis, Marlon, Noa, Julian, Phillip und Kilian haben die ISS nachgebaut. Das Space-Shuttle war der Magnet vor allem für junge Besucher. Das Massiv des Mount Everest gebaut hat Moritz aus Klasse zehn in der Projektzeit. Die Klasse fünf hat in Geschichte die Römer durchgenommen, und ein römisches Landhaus mit Playmobilrömern und eine römische Straße sowie eine Festung aufgebaut. Im Technikraum konnten die Besucher Motorensteuerungen bewundern, die aus alten Rasenmäher-Motoren entstanden sind. Ein Skateboard mit Elektromotor war ein Prüfungsstück, erklärte Techniklehrer Winfried Stützle.