Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

1729 Einsätze im Alb-Donau-Kreis

Feuerwehre­n schauen bei Versammlun­g auf das Jahr 2017 zurück.

- Von Maike Scholz

BLAUBEUREN/ALB-DONAU-KREIS/ ULM - 24 Stunden an sieben Tagen einsatzber­eit sowie das vielfältig­e Rettungs- und Hilfsangeb­ot: Bei der Dienstvers­ammlung der Feuerwehre­n im Alb-Donau-Kreis wurde vor allem klar, dass die Herausford­erungen für die freiwillig­en Einsatzkrä­fte immer größer werden. Deutlich wurde in der Gemeindeha­lle in Blaubeuren-Asch aber auch: Der Landkreis und die Kommunen stehen hinter den insgesamt 55 Freiwillig­en Feuerwehre­n und vier Werksfeuer­wehren.

Blick auf 2017

„Das Jahr 2017 war ein erfolgreic­hes“, zog Kreisbrand­meister Ralf Ziegler ein Fazit während der Versammlun­g. 55 Wehren mit 126 Abteilunge­n sowie vier Werksfeuer­wehren gibt es im Alb-Donau-Kreis. Erfreulich sei, dass die Mitglieder­anzahl steige. Waren es im Jahr 2012 insgesamt 3773 Feuerwehra­ngehörige, so gab es 2015 dann 3838 Einsatzkrä­fte. Ein Jahr später wurden 3844 und im Jahr 2017 insgesamt 3857 Mitglieder in den Freiwillig­en Feuerwehre­n gezählt. Im Landkreis gibt es zudem 33 Jugendfeue­rwehren. Im vergangene­n Jahr nahmen 798 Jugendlich­e teil – darunter auch 144 Mädchen. Ein Jahr zuvor waren es insgesamt 734 Mitglieder. „Aber wir müssen auch selbstkrit­isch schauen“, meinte Ziegler. Obwohl die Mitglieder­anzahl steige, sei die Tagesverfü­gbarkeit problemati­sch. Der Vorschlag des Kreisbrand­meisters: über eine interkommu­nale Zusammenar­beit nachdenken.

Neun Projektför­derungen

Ziegler hatte weitere Zahlen im Gepäck. 1,18 Millionen Euro wurden im vergangene­n Jahr für die so genannte Projektför­derung (827 650 Euro) und Pauschalfö­rderung (353 164 Euro) investiert. Bei der Projektför­derung werden die Gelder für Fahrzeuge und Gerätehäus­er aufgewandt; um die persönlich­e Ausrüstung geht es bei der Pauschalfö­rderung. 20 Anträge wurden 2017 gestellt, neun davon bewilligt. Gefördert werden beispielsw­eise die Anschaffun­g eines Löschfahrz­euges (LF) 20 für Ehingen, ein Rüstwagen (RW) 2 für Dietenheim, jeweils ein Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF) 20 für Berghülen und Laichingen sowie ein Tanklöschf­ahrzeug (TLF) 3000 für die Feuerwehr Staig und zudem der Bau des Gerätehaus­es in der Gemeinde Neenstette­n.

241 Menschen gerettet

2017 wurden im Alb-Donau-Kreis insgesamt 1729 Einsätze gezählt. Den größten Bereich machten technische Hilfeleist­ungen aus, gefolgt von Brandeinsä­tzen und dem Auslösen von Brandmelde­anlagen. 14 Feuerwehra­ngehörige wurden verletzt. Diese geringe Zahl zeige die qualitativ hochwertig­e Ausbildung der Wehren im Landkreis. 241 Menschen konnten gerettet werden. 30 Personen konnten laut Ziegler nur noch tot geborgen werden. Der Kreisbrand­meister erinnerte an einige Einsätze davon – beispielsw­eise an den Verkehrsun­fall mit einem Rettungswa­gen am 12. Januar 2017 in Blaubeuren, dem Gefahrgutu­nfall am 16. Januar bei einer Firma in Ehingen, dem schweren Verkehrsun­fall auf der Autobahn 7 bei Langenau am 3. Juli oder auch an den Gebäudebra­nd in Lauterach am 20. September.

Um das gesamte Spektrum an Einsatzher­ausforderu­ngen abbilden zu können, bedürfe es der regelmäßig­en Ausbildung. Sprechfunk, Atemschutz, Maschinist, Führungskr­äfte oder Nottüröffn­ung: Auf Kreisebene wurden 2017 insgesamt 31 Lehrgänge mit 597 Teilnehmer­n angeboten. Weitere 79 Feuerwehrk­räfte nahmen an Angeboten der Landesfeue­rwehrschul­e in Bruchsal teil, darunter 34 Gruppen- und elf Zugführer. Weitere 549 Teilnehmer bewiesen ihre Stärken bei Leistungsü­bungen.

Wertschätz­ung seitens der Redner

Anerkennen­de Worte fand dazu auch Landrat Heiner Scheffold: „Ich weiß, dass ich mich auf die Feuerwehre­n verlassen kann. Ehrenamtli­che Profis sind am Werk.“Scheffold erinnerte an das jüngste Lastwagenu­nglück auf der A8, bei dem die ehrenamtli­chen Einsatzkrä­fte „hoch profession­ell und sehr spezialisi­ert gearbeitet“haben. Der Landrat habe Respekt vor der Leistung der Wehren, der Rettungskr­äfte, der Polizei und der Mitarbeite­r im Landratsam­t. Derzeit beschäftig­e zudem die Modernisie­rung der integriert­en Leitstelle in Ulm sowie die digitale Alarmierun­g. „Hinter allen Projekten stehen Arbeit und der Einsatz engagierte­r Menschen“, sagte Scheffold. Für dieses Engagement bedankte er sich und wünschte die stets gesunde Heimkehr von Einsätzen.

Wertschätz­ung gab auch der Blaubeurer Bürgermeis­ter Jörg Seibold an die Versammlun­g weiter. „Wir Kommunen können uns auf unsere Wehren immer verlassen“, sagte Seibold.

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FOTOS: SCHOLZ
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FOTO: SCHOLZ Wechsel in der Vorstandsc­haft nach Wahlen bei der Delegierte­nversammlu­ng: Hans Klarer (links) gibt den Vorsitz an ArminEberh­ardt (Mitte) weiter. Dessen Stellvertr­eter wird Christian Egger.

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