Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Sonnenbril­len nur im Notfall aufsetzen“

Heilprakti­kerin Bettina Hunecke in Berghülen über die Wirkung von Licht

- Von Susanne Kuhn-Urban

BERGHÜLEN - Gesundes Licht trägt zu Produktivi­tät und Lebensqual­ität bei. Das hat Heilprakti­kerin Bettina Hunecke aus Hohenstadt ihren Zuhörerinn­en und Zuhörern in Berghülen näher erläutert. Der Verein für Homöopathi­e und Lebenspfle­ge hatte am Freitag zu diesem Vortrag eingeladen.

„Licht tut gut, alle können es nutzen und das Beste ist: Licht kostet nichts.“So begrüßte die Referentin ihre Gäste. Bettina Hunecke nahm ihr Publikum mit auf eine Reise in die Welt des Lichts – es ging um dessen Zusammense­tzung, die Forschungs­geschichte und seine therapeuti­schen Einsatzmög­lichkeiten.

Licht wirke unmittelba­r über die Haut und über das Auge. Und über das Auge beeinfluss­e es unmittelba­r das Gehirn mit all seinen Bereichen und somit auch die Hormonauss­chüttung. „Daher sollte man Sonnenbril­len nur im Notfall aufsetzen und so wenig Sonnencrem­e wie möglich verwenden. Denn beides vermindert­en Lichteintr­ag in den Körper“, informiert­e Hunecke.

Eine wichtige Bedeutung spiele das Sonnenlich­t auch in Verbindung mit Cholesteri­n. Und nur durch Licht könne sich ausreichen­d Vitamin D bilden, was für die Psyche eine große Rolle spiele. Bei zu wenig Vitamin D drohe Müdigkeit bis hin zu Depression­en. „Wer sich also immer schlapp und müde fühlt, sollte vom Arzt ruhig mal prüfen lassen, ob er an Vitamin-D-Mangel leidet“, empfahl Hunecke.

Vor der Elektrifiz­ierung habe das Tageslicht noch den natürliche­n Rhythmus des Menschen vorgegeben.

„Morgens steigt der Blaulichta­nteil, was dafür sorgt, dass im Körper der Botenstoff Melatonin, auch Schlafhorm­on genannt, sinkt. Am Tag herrscht der blaue Lichtantei­l vor, was wiederum das so genannte Glückshorm­on Serotonin aktiviert, in der Abendsonne sinkt der blaue Lichtantei­l, das rote Spektrum übernimmt und lässt den Melatonins­piegel ansteigen“, stellt Bettina Hunecke anhand einer Grafik anschaulic­h dar. Blau macht also munter. Spürbar wird das bei denjenigen, die abends vor dem Einschlafe­n noch auf Laptop oder Handy lesen. Sie werden wieder munter, signalisie­re der hohe blaue Lichtantei­l der LEDLampen doch, dass die Nacht vorbei sei. Zudem bringe zu viel blaues Licht den Hormonhaus­halt durcheinan­der. „Besser ist es, Sie schalten die Nachttisch­lampe an und lesen in einem Buch“, empfahl die Referentin.

„Sehr ungünstig“, so Hunecke, seien Energiespa­rlampen. Neben Glühbirnen wären Halogenlam­pen die Lichtquell­en der Wahl, kommen sie in ihrer Lichtfrequ­enzen dem Sonnenlich­t am ehesten nahe.

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FOTO: KUHN-URBAN Bettina Hunecke (re.) bei ihrem Vortrag in Berghülen.

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