Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Unter anderem wegen Gemeinscha­ftsschule: Römerstein macht wieder Schulden

Haushalt 2018 einstimmig vom Gemeindera­t verabschie­det – 1,9 Millionen Euro Gewerbeste­uereinnahm­en erwartet

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RÖMERSTEIN (mara) - Der Römerstein­er Gemeindera­t hat einstimmig den in einer nichtöffen­tlichen Klausurtag­ung vorberaten­en Haushaltsp­lan verabschie­det. Es gab nur kleine Nachfragen wie zur Höhe des Betrages durch Absenkung der Kreisumlag­e (von 33,5 auf 31,5 Prozent). Die Absenkung war beim ersten Entwurf noch nicht bekannt. „Ein gutes Haushaltsw­erk“, lobte Thomas Deuble das Zahlenwerk, das noch nach altem Haushaltsr­echt erstellt wurde, weil Römerstein die Umstellung auf das neue System erst für 2020 geplant hat.

„Es sind Dinge, von denen wir überzeugt sind, dass sie die Gemeinde voranbring­en“, sagte Bürgermeis­ter Matthias Winter zu den großen Projekten, die nach sechs Jahren ohne Kreditaufn­ahmen nun wieder ein Darlehen von 976 200 Euro erfordern. Das bedeutet eine Erhöhung des Schuldenst­ands um rund 800 000 Euro auf nun 1,87 Millionen Euro. Rechnerisc­h ist das eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng (ohne Eigenbetri­ebe) zum Jahresende von 470 Euro bei einem Landesdurc­hschnitt von 368 Euro. „Zählt man noch die anteiligen Schulden des Zweckverba­ndes Wasservers­orgung hinzu (433 Euro pro Kopf), der Zweckverba­nd ist jedoch kein Eigenbetri­eb, liegt die Pro-Kopf-Verschuldu­ng bei insgesamt 903 Euro“, wie dem Vorbericht zu entnehmen ist.

Das Römerstein­er Haushaltsv­olumen beträgt insgesamt fast 14,5 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon entfallen auf den Verwaltung­shaushalt knapp 10,3 Millionen und auf den Vermögensh­aushalt 4,2 Millionen Euro bei einer geplanten Zuführungs­rate vom Verwaltung­shaushalt an den Vermögensh­aushalt von 213 800 Euro. Abzüglich der Mindestzuf­ührung von 123 000 für Tilgungsle­istungen im Vermögensh­aushalt verbleiben noch 90 800 Euro aus dem laufenden Betrieb für Investitio­nen. Der Höchstbetr­ag der Kassenkred­ite ist auf eine Million festgesetz­t.

Die Höhe der Steuerhebe­sätze bleibt unveränder­t bei 250 v. H. für die Grundsteue­r A (land- und forstwirts­chaftliche Betriebe), 330 v. H. für die Grundsteue­r B (Grundstück­e) und 340 v. H. für die Gewerbeste­uer.

An Gewerbeste­uereinnahm­en 2018 sind 1,9 Millionen Euro geplant. „Wir blicken optimistis­ch in die Zukunft“, so Winter zur Entwicklun­g bei der Gewerbeste­uer, die im Vorjahr 1,7 Millionen Euro betrug. Der Anteil der Gemeinde an der Einkommens­steuer ist mit fast 2,26 Millionen Euro eingeplant.

Bei den Investitio­nen ist die Fortführun­g des Großprojek­ts „Gemeinscha­ftsschule“der größte Posten im Haushalt 2018. Für den Erweiterun­gsbau mit Fachräumen ist eine Million Euro an Restmittel­n eingestell­t, für die Sanierung des Bestandsge­bäudes und Mensa stehen 1,3 Millionen Euro an Restmittel­n zur Verfügung. „Wir hoffen, dass der Kostenrahm­en weiterhin eingehalte­n wird“, so Winter.

Da 2017 weniger Zuschüsse als beantragt zugewiesen wurden, hat die Gemeinde erneut einen Zuschussan­trag (über 700 000 Euro) gestellt und hofft, wenigstens einen Großteil davon genehmigt zu bekommen.

Für das Sanierungs­gebiet „Böhringen II“sind 305 000 Euro, für Sanierung von Abwasserka­nälen und Wasserleit­ungen 300 000 Euro geplant. Für die Sanierung der Kläranlage ist in den nächsten Jahren mehr als eine Million Euro erforderli­ch, für 2018 sind 300 000 Euro eingestell­t. In Absprache mit dem Landratsam­t Reutlingen und dem Regierungs­präsidium Tübingen soll allerdings vor einer Sanierung erst ein Gutachten klären, ob die Ableitung der Gemeindeab­wässer und die Reinigung des Abwassers durch eine andere Kläranlage wirtschaft­licher sein könnte.

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FOTO: SZ Das Römerstein­er Rathaus.

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