Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Biosphäre bringt Bares
Studie: Biosphärengebiets-Touristen geben mehr aus
MÜNSINGEN (sz) - Der Saal im Bad Uracher Kurzentrum war gut besucht. Tourismusexperten, Bürgermeister und weitere Interessierte waren gespannt auf die Ergebnisse einer Studie zu ökonomischen Effekten von Tourismus in Großschutzgebieten. Und diese können sich für die Region sehen lassen: 7,1 Millionen Besuchstage innerhalb des Biosphärengebiets und Einnahmen von 82 Millionen im Untersuchungszeitraum von Juni 2016 bis April 2017.
Aber noch aussagekräftiger sind die Details, die das Team von Prof. Dr. Hubert Job von der Uni Würzburg herausgefunden hat. An 13 touristisch frequentierten Standorten im Biosphärengebiet wurden 8300 Interviews mit Gästen geführt. Mit gezielten Fragen unterscheidet die Studie zwischen Touristen, die bewusst wegen des Biosphärengebiets kommen und Touristen, die unabhängig davon die Region bereisen. Der Anteil der Biosphärengebiets-Touristen im engeren Sinne ist im Vergleich mit Nationalparks und Biosphärenreservaten in ganz Deutschland mit knapp 15 Prozent hoch. Ebenso bemerkenswert sei, dass diese mehr Geld pro Tag für gastronomische Angebote und Lebensmittel ausgeben: Tagesgäste geben 22 statt 16 Euro aus und Übernachtungsgäste 60 statt 49 Euro. Insgesamt bringen die Biosphärengebiets-Touristen 16 Millionen Euro in die Region und der Anteil an Übernachtungsgästen sei unter den Biosphärengebiets-Touristen mit 24 Prozent fast doppelt so hoch als der von sonstigen Touristen.