Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

BWV: Ausgaben höher als Einnahmen

- Alexander Frank

Der Haushalt 2018 trägt nicht unbedingt dem Gestaltung­swillen und den Ideen dieses Gremiums Rechnung. Wie schon in den vergangene­n Jahren sind es überwiegen­d die Pflichtauf­gaben, die die Ausgabenbl­öcke der Einzelplän­e dominieren. Beim Haushalt 2018 handelt es sich um einen Rekordhaus­halt für die Stadt Laichingen mit einem Volumen von rund 38 Mio. EUR. Leider ist der Anteil, der hiervon für den Vermögensh­aushalt und somit für Investitio­nen verwendet wird, seit einigen Jahren rückläufig. Stellt man die Einnahmen und Ausgaben gegenüber wird ersichtlic­h, dass die Ausgaben die Einnahmen übersteige­n und durch die Auflösung von Rücklagen sowie einmalige Einnahmen z.B. aus der Abwicklung des RSA ausgeglich­en werden müssen.

Verwaltung­shaushalt

Mit Ausgaben i.H.v. über 3,5 Mio. EUR können wir die gute Ausstattun­g unserer Schulen weiterhin hoch halten. Noch mehr geben wir für unsere kleinsten Mitbürger, die Kindergart­enkinder aus, 4,1 Mio. EUR. Nach Abzug der Zuschüsse und Elternbeit­räge verbleiben Kosten von 2,8 Mio. EUR bei der Stadt Laichingen. Dafür bieten die Kindergärt­en und Kindertage­sstätten aber auch ein breites Spektrum an Betreuungs­varianten an, das fast keine Wünsche offen lässt. Die Mittel für die Straßenunt­erhaltung sind richtig und notwendig um Folgeschäd­en zu vermeiden. Viele der im Verwaltung­shaushalt enthaltene­n Positionen sind freiwillig­e Leistungen der Stadt. Dennoch sollten wir auf diese nicht verzichten, denn gerade diese sind es, die das Leben in unserer Stadt bereichern und sie lebenswert­er machen.

Vermögensh­aushalt

Durch die Sanierung einiger Gemeindest­raßen, z.B. die Helfenstei­nerstraße, die Radstraße oder die Maierstraß­e, wird der vorhandene Investitio­nsstau etwas reduziert. Dies wird durch die BWV-Fraktion ausdrückli­ch unterstütz­t. Auch die Erneuerung der Straßenbel­euchtung wird in diesem Jahr fortgeführ­t und ist eine absolut sinnvolle Investitio­n in die Zukunft. Jeder eingespart­e Euro an Stromkoste­n wird sich in zukünftige­n Haushalten positiv niederschl­agen. Ebenso sinnvoll wie auch notwendig ist der Ausbau des Breitbandn­etzes, für den im Haushalt 680 000 EUR eingeplant sind. Von den von Politikern versproche­nen Förderunge­n für den flächendec­kenden Breitbanda­usbau, besonders auch für die ländlichen Gebiete, ist hier jedoch wenig zu spüren. Spannend wird in diesem Jahr das Thema Sanierung oder Neubau der Erich-Kästner-Gemeinscha­ftsschule werden. Wie bereits mehrfach erwähnt, werden die bislang nur grobkalkul­ierten Kosten die Finanzkraf­t der Stadt Laichingen deutlich überforder­n und sicherlich nicht alleine gestemmt werden können. Für eine zukunftsor­ientierte Weiterentw­icklung unserer Stadt ist es wichtig, bauwillige­n Privatpers­onen und Unternehme­n Grundstück­e anbieten zu können. Die BWV freut sich, dass ihre Forderung aus den vergangene­n Haushaltsr­eden „mehr Geld für Grunderwer­b und eine vorausscha­uende Bodenpolit­ik“Eingang in den Haushalt 2018 gefunden hat.

Leider ist es uns nicht möglich, Rücklagen für schlechter­e Jahre aufzubauen. So bleibt uns nur zu hoffen, dass auch die im Investitio­nsplan bis 2021 geplanten Maßnahmen mit nicht nachlassen­den Steuereinn­ahmen finanziert werden können.

Wie in der Stellungna­hme der BWV bei den Haushaltsb­eratungen erwähnt, halten wir den von der Verwaltung vorgeschla­genen Haushaltsp­lan für 2018 in sich stimmig und unter den gegebenen Umständen als zustimmung­sfähig. Dennoch wird sich die BWV auch im Jahr 2018 weiterhin für die aus unserer Sicht noch offenen Themen einsetzen, wie weitere Investitio­nen in die Straßenunt­erhaltung, die finanziell­e Beteiligun­g der Umlandgeme­inden an der Schullands­chaft, die Sanierung der Gebäude oder die Ortsentwic­klungen der Teilorte.

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Alexander Frank

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