Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Hacker-Angriff läuft noch
Innenminister spricht von „ernst zu nehmendem Vorgang“
BERLIN (dpa/bm) - Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hält den Hackerangriff auf die Kommunikationsnetze des Bundes für einen „ernst zu nehmenden Vorgang“. Es handele sich um einen „von langer Hand geplanten Angriff“, sagte de Maizière am Donnerstag in Berlin. Nach einer Sitzung des Bundestagsgremiums zur Kontrolle der Geheimdienste wurde bekannt, dass der Angriff mutmaßlich russischer Hacker noch läuft. Den Cyber-Spionen werden Verbindungen zu russischen Geheimdiensten nachgesagt.
Experten sind derweil nicht verwundert über die Attacke. Sandro Gaycken, Leiter des Digital Society Instituts an der European School of Management and Technology in Berlin, sagte am Donnerstag zur „Schwäbischen Zeitung“: „Man kann seine IT-Sicherheitssysteme auch so bauen, dass so etwas nicht passiert.“In Deutschland sei man davon „noch Lichtjahre entfernt“.
HAMBURG (AFP) - Etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem tödlichen Messerangriff in einem Hamburger Supermarkt hat das Oberlandesgericht der Hansestadt den dschihadistisch motivierten Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Es sprach den 27-jährigen Ahmad A. am Donnerstag wegen Mordes und sechsfachen Mordversuchs schuldig. Demnach handelte der Palästinenser mit islamistischem Motiv, aber vergleichsweise spontan und ohne Kontakt zur Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“(IS) oder anderen Netzwerken.
Der abgelehnte Asylbewerber hatte am 28. Juli 2017 in und vor einem Supermarkt im Stadtteil Barmbek mit einem Messer auf Kunden und Passanten eingestochen. Ein Mann starb, sechs weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Nach eigenen Angaben wollte der Angeklagte mit seiner Tat Vergeltung für an Muslimen weltweit begangenes Unrecht üben und seine Tat als Beitrag zum globalen Dschihad verstanden wissen.