Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Musikkapelle Böttingen in guter Spiellaune
Ehrungen einiger Musiker beim Frühjahrskonzert – Willi Götz wird für 50-jähriges Musizieren ausgezeichnet
MÜNSINGEN (sz) - Eine souveräne Leistung hat die Musikkapelle Böttingen am Samstag bei ihrem traditionellen Frühjahrskonzert in der Alenberghalle in Münsingen geboten. Das Ensemble um seinen Dirigenten Hermann Hilsenbeck aus Heroldstatt präsentierte sich in guter Spiellaune.
Eröffnet wurde das Konzert durch die Jugendkapelle Mehrstetten-Böttingen-Magolsheim unter der Leitung von Nina Schmauder, die mit „Hot Stuff“die Zuschauer in alten Erinnerungen schwelgen ließ und zum Mitsummen verleitete. Nicht ohne eine vom Publikum geforderte Zugabe verließen die jungen Musikanten die Bühne.
Danach betraten die rund 35 Böttinger Musikanten mit ihrem Dirigent Hermann Hilsenbeck die Bühne und begannen mit Schuberts „Forelle“aus dem Forellenquintett ihren schönen Konzertabend. Es folgte die sinfonische Rockouvertüre „Stockholm Water Festival“, die mit schnellen, rasanten Abschnitten, aber auch mit ruhigen Passagen gut ins Ohr ging und das Publikum begeisterte. Zu einem Spaziergang im Park lud dann Moderator Michael Gierk mit der „Queens Park Melodie“ein. Gekonnt verstanden es die Musiker anschließend die vielen und schnellen Tempiwechsel beim „Ungarischen Tanz Nr. 6“von Johannes Brahms zu meistern. So wurden im ersten Konzertteil nicht nur musikalisch unterschiedliche Geschmäcker angesprochen – auch das Auge kam in der von Patricia Hintz frühlingshaften dekorierten Halle keinesfalls zu kurz.
Gegen Ende der Pause begann überraschenderweise der Schlagzeuger mit dem Rhythmus einer Polka und die Musikanten kamen nach und nach auf die Bühne und stiegen mit ein, so dass bis zum letzten Abschlag auch Dirigent Hermann Hilsenbeck wieder an seinem Platz war. Mit dem Konzertmarsch „Neue Welt“aus der Feder von Alexander Pfluger begann dann der offizielle zweite Teil des Konzertabends. Danach führten der Vereinsvorsitzende Jürgen Schrade, und Helmut Vöhringer, Vorsitzender des Blasmusikverbands Neckar-Alb, die Ehrungen aus: Für den erfolgreich abgelegten D1Lehrgang wurde Elisa-Marie Heitele gewürdigt.
Für zehn Jahre aktives Musizieren erhielt Jana Schmid die Ehrennadel in Bronze. Für 20 Jahre aktives Musizieren wurden mit der Ehrennadel in Silber Marina Kast und Simon Krüger geehrt. Die Silbernadel in Gold und die gleichzeitige Ernennung zum Ehrenmitglied der Kapelle erhielten Alexander Bösch und Bernd Schmid. Für 40 Jahre aktives Mitwirken durften Joachim Mayer und Harald Reiber die Ehrennadel in Gold mit Diamant entgegennehmen. Zum Abschluss konnte noch die Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief für überragende 50 Jahre aktives Musizieren an Willi Götz überreicht werden. Für die Geehrten trug die Kapelle den Marsch „Alte Kameraden“vor. Sie durften sich zudem über viel Beifall seitens des Publikums freuen.
Klassische Blasmusik zu hören
Bei der nun folgenden Programmauswahl kamen mit der „Egerländer Perle“, der „Borsicka- Polka“und dem Gesangsstück „Atlantis der Berge“– ursprünglich von den Kastelruther Spatzen und am Konzertabend von Michael Gierk vorgetragen – die Freunde der eher klassischen Blasmusik voll und ganz auf ihre Kosten. Mit dem „Maxglaner Zigeunermarsch Reloaded“, der von Christof Zellhofer arrangiert wurde und eine interessante Mischung aus Zigeunermusik und orientalischen Klängen enthielt, beendeten die Böttinger Musikanten ihren gelungenen, kurzweiligen und unterhaltsamen Konzertabend.
Nach dem lange anhaltenden Applaus gab die Musikkapelle Böttingen noch zwei geforderte Zugaben zum Besten, so dass alles in allem das Konzertprogramm sehr abwechslungsreich gestaltet und für jeden Musikgeschmack etwas dabei war. Das Orchester mit Dirigent Hermann Hilsenbeck überzeugte ohne Zweifel durch seine musikalische Begabung und durch sein Können.