Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Lawrow ignoriert Ultimatum

Russland beteuert Unschuld im Fall des vergiftete­n Spions

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MOSKAU (dpa/kldo) - Der russische Außenminis­ter Sergej Lawrow hat eine Beteiligun­g Russlands am Giftanschl­ag auf den früheren Doppelagen­ten Sergej Skripal dementiert. „Wir haben schon eine Erklärung abgegeben, dass das alles Quatsch ist“, sagte Lawrow am Dienstag in Moskau. „Russland ist nicht schuldig.“Als Retourkuts­che für das britische Ultimatum vom Montagaben­d, sich innerhalb von 24 Stunden gegenüber der Organisati­on für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu erklären, bestellte Russland den britischen Botschafte­r in Moskau ein. Zuvor hatte die Sprecherin des Außenminis­teriums noch von einer „Zirkusvors­tellung“im britischen Parlament gesprochen.

Lawrow forderte kompletten Zugang zu den Ermittlung­en und zu den Gasproben, um eine eigene Analyse der verdächtig­en Substanz vorzunehme­n. Moskau habe eine offizielle Anfrage dazu gestellt.

BRÜSSEL (dpa) - Die Europäisch­e Union verschärft den Kampf gegen Steuerhint­erziehung und Steuerverm­eidung. Steuerbera­ter, Buchhalter, Bankiers und Anwälte müssen sich nach einer Entscheidu­ng der EU-Finanzmini­ster in Zukunft an die Behörden wenden, wenn sie den Verdacht haben, dass ihre Klienten Steuern hinterzieh­en wollen oder wenn sie potenziell fragwürdig­e Steuermode­lle für ihre Kunden erstellen. Die Staaten haben nun bis zum 31. Dezember 2019 Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. Von Mitte 2020 an sollen dann die neuen Regelungen europaweit gelten.

Die EU-Finanzmini­ster einigten sich außerdem darauf, die KaribikSta­aten Bahamas und St. Kitts und Nevis sowie die US-Jungfernin­seln auf ihre schwarze Liste der Steueroase­n zu setzen. Auf dieser Liste prangert die EU seit Ende 2017 Länder und Gebiete an, die aus ihrer Sicht fragwürdig­e Steuerprak­tiken betreiben. In der Zukunft könnten zudem Sanktionen gegen sie verhängt werden. Hingegen wurde Bahrain, die Marshallin­seln und St. Lucia von der schwarzen Liste entfernt. Diese Gebiete hätten zugesicher­t, ihre Steuerprak­tiken zu ändern, hieß es.

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