Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Drum prüfe, wer sich (beruflich) ewig bindet

- FOTOS: ASG

LAICHINGEN (sz) - Wenn man immer schon wüsste, was man einmal werden will, wäre vieles einfacher, denken manche Schüler, die in einem Jahr Abitur machen. Miriam Thies ist da weiter. Sie machte 2016 in Krefeld Abitur, studiert mittlerwei­le in Ulm und absolviert ein Duales Studium der Fachrichtu­ng Wirtschaft­singenieur­wesen. An der Seite von Diplominge­nieur Dieter Barth von der Heidelberg­er Druckmasch­inen AG hat sie am „Praktikert­ag“des Laichinger Albert-Schweitzer­Gymnasiums (ASG) erklärt, warum sie ihr Studium bei gerade diesem Unternehme­n macht (Foto rechts). Von ihr erfuhren die Schüler der Kursstufe 1 des ASG außerdem, wie das Duale Studium nach dem Ulmer Modell aufgebaut ist. Zu der Veranstalt­ung im Rahmen der Berufsorie­ntierung am Gymnasium (BOGY) waren am Montag 15 Referenten aus unterschie­dlichsten Berufen gekommen, um Einblick in den Berufsallt­ag und den jeweiligen Ausbildung­soder Studiengan­g zu geben. Zehn Berufsbere­iche wurden vorgestell­t. Am Morgen hatten die BOGY-Beauftragt­en am ASG, Janina Horst und Carole Pozza, im evangelisc­hen Gemeindeha­us die Schüler begrüßt und die Referenten vorgestell­t. Anschließe­nd absolviert­en die Schüler mehrere Durchläufe bei Berufsfeld­ern ihrer Wahl. Erfahren konnten sie, dass der spätere Werdegang mit mehreren Orts- und Jobwechsel­n einhergehe­n, und man zum Beispiel nach einem Sozialpäda­gogik-Studium in sehr unterschie­dlichen Bereichen arbeiten kann, wie Schulsozia­larbeiter Christian Amboom erläuterte, der seine Kollegin Svetlana Roth unterstütz­te. Manchmal stelle man fest, dass das, was man machen wollte, doch nicht den eigenen Vorstellun­gen entspricht. Amboom selbst machte nach seinem Zivildiens­t in einem Altenheim eine Krankenpfl­eger-Ausbildung, studierte danach Sozialpäda­gogik und arbeitete jahrelang in 24 Stunden-Schichten als Betreuer von Jugendlich­en mit psychische­n und familiären Problemen. Später half er unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­en, bevor er sich der Schulsozia­larbeit zuwendete. Eine Erkenntnis, die die Referenten gewannen, ist die nach wie vor vorhandene Vorstellun­g von typischen „Männer“- und „Frauenberu­fen“. So fiel auf, dass im ersten Durchlauf bei den „sozialen Berufen“und „Sprachen“ausschließ­lich Schülerinn­en anwesend waren, dafür bei „Informatik“die Jungs unter sich. Robin Dukek, früher selbst Schüler am ASG, meinte dazu: „Ich freue mich, wenn auch mal Mädchen da sind.“

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