Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Es kommt darauf an, was man auswählt“
Alexandria Geiselmann von der AOK Ulm-Biberach spricht über gesundes Fast Food
BIBERACH - Nudeln, Fisch, Burger Salat, Suppe oder doch nur schnell ein Brötchen vom Bäcker? Wer in der Mittagspause schnell etwas zu essen möchte, hat eine große Auswahl. Doch was ist gesund und was nicht? Dass Fast Food nicht immer ungesund sein muss, weiß AOK-Ernährungsberaterin Alexandria Geiselmann. Redakteurin Tanja Bosch hat mir ihr über gesunde Varianten gesprochen.
Frau Geiselmann, wenn ich an Fast Food denke, dann denke ich automatisch an ungesundes Essen. Stimmt das?
Fast Food, was übersetzt ja so viel wie schnelles Essen heißt, verbindet man oftmals mit ungesundem Essen. Aber Fast Food muss nicht unbedingt ungesund sein, es kommt immer darauf an, was man auswählt und die Menge, die man verzehrt.
Also ist ein Besuch bei McDonald’s, Burger King & Co. gar nicht so schlimm?
Das muss nicht sein. Wie gesagt, es kommt immer darauf an, was ich auswähle. Es muss ja nicht immer gleich ein Hamburger mit Pommes und eine Cola sein. Denn da ist viel Zucker und Fett enthalten und das Ganze macht auch nicht lange satt. Stattdessen könnte ich zu einem Salat oder Wrap ohne Majo greifen und ein Wasser statt ein Cola trinken. Auch die großen FastFood-Ketten bieten mittlerweile „gesünder“Varianten ihrer Menüs an, denn die Verbraucher sind kritischer geworden.
Wie viel Kalorien hat denn so ein typisches Menü in einem FastFood-Restaurant?
So eine große Portion Pommes hat schon mehr als 400 Kalorien und ein Big Mag liegt bei über 500 Kalorien. Mit einem Softdrink dazu kommt man locker auf über 1000 Kalorien. Viele decken damit schon die Hälfte ihres täglichen Kalorienbedarfs. Ein normales Mittagessen liegt bei circa 500 bis 600 Kalorien und da bin ich dann richtig satt.
Was ist für Sie denn gesundes Fast Food?
Es gibt viele gesunde Alternativen. Das Angebot wächst ständig. Es gibt viele Anbieter, die sich dem gesunden Lebensstil, den viele Menschen haben, anpassen. Ich denke zum Beispiel an mit Salat und Gemüse gefüllte Wraps, an Salate zum Mitnehmen und belegte Vollkornbrötchen beim Bäcker. Oder eben die Suppe beim Metzger. Ich nenne Fast Food auch gerne „Außer-Haus-Verzehr“und der hat bei den Menschen auf jeden Fall in den vergangenen Jahren zugenommen. Der Markt reagiert darauf und bietet den Menschen mehr gesundes Fast Food an.
Gesünder ist es wohl meistens, wenn man selbst kocht. Was könnte
bisschen Gemüse, das sich schnell garen lässt wie z.B. Zucchini, Paprika und Pilze in der Pfanne an und nach 20 Minuten haben ich eine vollwertige Mahlzeit aus Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Haben Sie Tipps und Tricks?
Die Planung ist das Wichtigste. Gutes Essen fängt schon beim Einkauf an. Man sollte sich schon vorab überlegen, was man kochen möchte. Gut ist es auch immer, wenn man einen Vorrat z.B: an Tiefkühlgemüse, Kräuter, Essig und Öl und vielleicht Tomaten in der Dose hat. Daraus kann man sich immer schnell etwas Gesundes zubereiten. Bei der AOK-Die Gesundheitskasse gibt es auch Kurse wie zum Beispiel die schnelle Küche, da können sich Interessierte viele Anregungen und Ideen holen
Was geht gar nicht?
Was ich häufig sehe, ist, dass Menschen immer mehr zum Snacking tendieren. Hier mal was Süßes und da mal ein Riegel. Da verliert man leicht den Überblick und die scheinbar kleinen Mahlzeiten schlagen heftig zu Buche. Besser ist es, sich bewusst Zeit zum Essen einzuplanen und sich damit eine kleine Auszeit zu gönnen.