Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ab sofort für Mobilitätstraining anmelden
Arbeitskreis für Senioren „Mitbürger engagieren sich“lädt am Samstag, 7. April, nach Heroldstatt ein
HEROLDSTATT (sz) - Der Heroldstatter Arbeitskreis für Senioren „Mitbürger engagieren sich“veranstaltet am Samstag, 7. April, wieder ein Mobilitätstraining für Senioren: von 9 bis 14.30 Uhr. Anmeldungen sind jetzt möglich.
„Das Klischee, das Ältere viel mehr Unfälle verursachen als Jüngere, stimmt so nicht“, sagt Verkehrspsychologe Professor Bernhard Schlag von der Technischen Uni Dresden. Absolut betrachtet seien die 18- bis 24Jährigen die größere Gefahr. Sie verursachten 2015 rund 41 300 Unfälle, Menschen ab 75 hingegen 15 700. Dennoch: „Irgendwann kommen sensorische, kognitive und motorische Einschränkungen, die für das Autofahren durchaus von Belang sind“, sagt Schlag. Das sei jedoch noch lange kein Grund, den Führerschein abzugeben, oder die Fahrtauglichkeit verpflichtend auf den Prüfstand zu stellen, wie beide großen Automobilclubs (ADAC und AVD) meinen. Wer diese Fahrkompetenz infrage stelle, der ernte nicht selten Wut und Abwehr. Das werde als Angriff auf den generellen Selbstwert wahrgenommen. Als Behauptung, der Mensch sei nicht mehr der, der er einmal gewesen ist. Sich einzugestehen, dass sich manches im Alter verändere, sei ein schwieriger Lernprozess. Angehörige brauchen Fingerspitzengefühl. Kinder und Enkel können anbieten, Fahrten zu übernehmen. Oder einmal als Beifahrer mitfahren und Rückmeldung geben. Aber konfrontative Rückmeldungen erzeugen jedoch nur Gegenwehr. Die Angehörigen müssten versuchen, die eigene Einsicht des Betroffenen zu fördern. Das könne im Idealfall den Impuls geben, dass der ältere Autofahrer selbst aktiv wird und sich für ein Mobilitätstraining anmeldet.
Das sogenannte Mobilitätstraining könne Senioren dabei helfen, „fit für den Straßenverkehr zu bleiben“. Es werden dabei fahrpraktische Übungen mit dem eigenen Auto durch die Verkehrswacht Ehingen gemacht. Ferner informiert Fahrlehrer Axel Graser über Änderungen im Straßenverkehr. Bei dem Mobilitätstraining werden auch kostenlose Seh- und Hörtests angeboten. „Das Training hat keine negativen Konsequenzen. Der Führerschein kann nicht eingezogen werden“, so der Arbeitskreis „Mitbürger engagieren sich“.