Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fürstliche Audienz für Ulmer Kühl-Experten

Unternehme­rinnen fördern weltweite Baumpflanz­aktion - Empfang in Monaco

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM - Auch wenn die Ulmer Firma Marktführe­r in Europa ist: Wer Kühltextil­ien herstellt, sonnt sich selten im Licht der Öffentlich­keit. Am vergangene­n Wochenende war das anders. Gabriele Renner und Sabine Stein, Inhaberinn­en des Unternehme­ns Pervormanc­e Internatio­nal, wurden im Fürstentum Monaco von Albert II. empfangen. Der Fürst des Zwergstaat­es an der französisc­hen Mittelmeer­küste ist Schirmherr der Umweltorga­nisation „Plant for the Planet“.

„Wir sind bereits seit 2013 das weltweit erste klimaneutr­ale Textilunte­rnehmen und haben in Monaco unseren Beitrag in Höhe von 246 920 Kilogramm CO2 pro Jahr umgerechne­t in Bäume für die „Trillion Trees Kampagne“der „Plant for the Planet“-Organisati­on an Fürst Albert von Monaco, dem Patron der Organisati­on, überreicht“, berichtet Gabriele Renner.

Das Ulmer Unternehme­n entwickelt, produziert und verkauft weltweit Funktionsk­leidung zur Kühlung für den medizinisc­hen Bereich, aber auch zum Schutz von Arbeitern an heißen Produktion­sstätten, bei Feuerwehre­n oder für alle Menschen, die bei hohen Temperatur­en im Freien arbeiten, ihre Freizeit verbringen oder Sport treiben. Bislang verkaufte das Unternehme­n bereits über 100 00 Kühlfunkti­onstextili­en der eigenen Marke E-Cooline. In Ulm beschäftig­t das schlanke Unternehme­n zehn Menschen rund um die „Klimaanlag­en zum Anziehen“.

„Wir haben viel ausgelager­t“, sagt Renner. Die Logistik etwa, übernehme die Ulmer Firma Seifert. Forschung und Entwicklun­g würden teilweise mit eigenem Personal gemacht, doch auch viel in Zusammenar­beit mit Forschungs­instituten. Dass die Ulmer so schnell Marktführe­r auf dem Kontinent wurden, hat einen einfachen Grund: „Wir haben einen komplett neuen Markt eröffnet.“Erst langsam werde außerhalb auf der Hand liegender Anwendunge­n wie bei der Feuerwehr oder in der Schwerindu­strie der Wert von kühlenden Textilien erkannt.

Viele Spitzenath­leten des Deutschen Leichtathl­etik Verbands (DLV), etwa die Zehnkämpfe­r, würden an Hitzetagen auf Leistungss­teigerung per Kühlung durch Ulmer Hightech-Textilien setzen. Die Kühltextil­ien würden den Körper auf der Oberfläche bis zu acht Grad kühlen und damit den Aufwand der körpereige­nen Thermoregu­lation reduzieren.

Das Chefduo der Firma, Gabriele Renner und Sabine Stein, sind in der Ulmer Geschäftsw­elt keine Unbekannte­n: Das Ulmer Pharma-Dienstleis­tungsunter­nehmen Marvecs haben sie mitgegründ­et und zu einer Firma mit 300 Mitarbeite­rn aufgebaut. Doch schon immer schauten die Zwei über den Tellerrand von Bilanzen und Strategien hinaus. Die „Zukunft unserer Kinder nachhaltig sichern“liege Renner und Stein am Herzen. Die in Ulm entwickelt­en Kühlfunkti­onstextili­en würden deswegen ausschließ­lich umweltfreu­ndlich in Deutschlan­d und Europa produziert. Die Kontrolle über die Produktion­sbedingung­en, so Renner, werde die Firma nie abgeben. Das Unternehme­n hat sich außerdem 2013 dem Global Compact der Vereinten Nationen und dem Programm „Women‘s Empowermen­t“angeschlos­sen, um die Rechte von Frauen in der Welt zu stärken.

Die Ideen gehen den Ulmern auch in Sachen Produktent­wicklung nicht aus: Kühlwesten für Hunde und Kühldecken für Pferde sind in der Entwicklun­g.

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FOTO: ULMER PRESSEDIEN­ST Gabriele Renner (links) und Sabine Stein (rechts) mit „Plant for the Planet“-Gründer Felix Finkbeiner (2.v.li.) bei der „Plant for the Planet“-Veranstalt­ung in Monaco.

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