Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Daumen hoch fürs Campen
Alb-Camping in Westerheim und Heidehof in Machtolsheim erzielen Rekordwerte.
MACHTOLSHEIM - Die neue Camping-Saison kann kommen auf dem „Heidehof “in Machtolsheim. Geschäftsführer Herbert Kutner und sein Team wollen ihren Gästen in diesem Jahr wieder neue Angebote präsentieren. Sehr erfreulich war die Zahl der Übernachtungsgäste auf dem Campingplatz im vergangenen Jahr. Die Dauercamper ausgenommen, zählte der „Heidehof“in 2017 stolze 28 000 Übernachtungen. Große Hoffnungen knüpft Kutner an den neuen Bahnhof in Merklingen.
Ein Lächeln huscht über das Gesicht Herbert Kutners. So sieht Zufriedenheit aus. Dazu hat der 70-Jährige auch allen Grund. 28 000 Übernachtungen hat der „Heidehof“im vergangenen Jahr gezählt. Gemeint sind damit die Gäste auf dem Feriencampingplatz. Diese schlagen ihre Zelte oft nur für eine oder auch mal für zwei Nächte auf dem Campingplatz auf und ziehen dann weiter. Vor allem Holländer nutzen Machtolsheim als Durchgangsstation auf ihrem Weg gen Süden.
Zum Vergleich: 2015 waren es nur 16 000 Übernachtungen auf dem Ferienplatz. Bis Herbert Kutner kam.
Das Berghüler Urgestein, selbst Gesellschafter des Campingplatzes (einer von zehn), dessen Vater den Platz mit aufgebaut hat, übernahm das Ruder als Campingplatz-Geschäftsführer im Januar 2016. Die Gesellschaft hatte sich von ihrem vorherigen Geschäftsführer getrennt, weil es diverse Unstimmigkeiten gegeben hatte.
Alteingesessene Dauercamper hatten den Platz verlassen, teils waren bis zu 200 Plätze verwaist. Die Probleme hätten im Bereich der „Kommunikation“gelegen. Doch das ist Schnee von gestern. Kutner schaut aus dem Fenster seines Büros. Er freut sich auf den Frühling. „Schönes Wetter ist besser für uns.“
Einiges hat sich getan auf dem Platz in den vergangenen Wochen und Monaten. Viel Geld wurde investiert, auch die Stadt Laichingen, die ebenfalls Gesellschafter ist, hat sich finanziell beteiligt. So am neuen WLAN, wofür Leitungen gelegt und Masten aufgestellt werden mussten. Zu 100 Prozent deckt das WLAN nun den Feriencampingplatz ab, den Bereich der Dauercamper immerhin zu einem Viertel; die letzten Winkel sollen aber auch noch erreicht werden. Neu auch: der Boden in der Gaststätte, der Pizzeria. Außerdem wurde ein Schotterrasen neu angelegt, als Rutschschutz gegen Matsch.
Neu hinzugekommen im Dauercamperbereich sind vor Kurzem außerdem neue Wohnfässer, nun sind es fünf. Was in diesem Jahr noch folgen soll: Kutner will den Eingangsbereich des „Heidehofs“optisch neu gestalten lassen.
Nur noch 70 freie Plätze
Taten sind für Kutner das eine, das andere sind die Beziehungen zu seinen Gästen. Und die sind für ihn mindestens genauso wichtig, sagt er. Egal was, „bei mir wird jedes Problem ernst genommen“, sagt Kutner. Auch die Nachfrage nach Plätzen im Dauercamping-Bereich habe wieder angezogen. Mittlerweile seien nur noch 70 Plätze frei. Insgesamt gibt es derer 862. 15 Hektar groß ist der Platz.
Das Engagement des Teams um Kutner wurde nun auch belohnt. Vor wenigen Wochen wurde der „Heidehof“vom Landesverband der Campingwirtschaft in Deutschland ausgezeichnet, „mit guten vier Sternen“, wie Kutner sagt. Maximal fünf Sterne sind möglich, wobei Kutner auf diesen letzten, in dessen Besitz der „Heidehof“aber auch schon Mal war, nicht den allergrößten Wert legt. Bei der Hauptversammlung des Campingverbandes in Freudenstadt war neulich auch der älteste Teilhaber des Campingplatzes mit dabei, Franz Deckenbach. Dieser war so gut gelaunt, dass er kurzerhand seine Mundharmonika aus der Tasche holte und der Versammlung ein Liedchen spielte.
Gepasst hätte das Lied von der „Schwäbsch’en Eisenbahn“. Von der auch Herbert Kutner bald profitieren möchte, vom neuen Bahnhof bei Merklingen besser gesagt. Sein Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass auch der „Heidehof “was hat vom Halt auf der Alb – in Form einer Bushaltestelle.
Diesen Wunsch hat Kutner schon an Landrat Heiner Scheffold heran getragen; er hofft, dass noch in diesem Jahr ein Knopf dran gemacht wird. Und dann? Dann werde es auch für ihn wieder Zeit, in die zweite Reihe zu treten. 2018 werde er auf jeden Fall noch als Geschäftsführer voll machen. Für 2019 wünscht er sich aber einen Nachfolger. Dieser müsse nun gesucht werden.