Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Lufthansa mit Rekordgewi­nn

Baubranche fordert von neuer Regierung mehr Anstrengun­gen beim Wohnungsba­u

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FRANKFURT (dpa) - Die Lufthansa hat im Jahr der Air-Berlin-Pleite das beste Ergebnis ihrer Geschichte eingefloge­n. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 2,37 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Frankfurt erklärte. Der Umsatz stieg unter anderem wegen der Übernahme von Teilen der Air-Berlin-Flotte um 12,4 Prozent auf 35,58 Milliarden Euro. Bis zum Sommer, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr, sei mit steigenden Ticketprei­se zu rechnen.

WIESBADEN (AFP) - Angesichts sinkender Baugenehmi­gungen fordern Verbände von der neuen Bundesregi­erung größere Anstrengun­gen im Kampf gegen Wohnungsma­ngel. Wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag mitteilte, wurden vergangene­s Jahr 7,3 Prozent weniger Baugenehmi­gungen für Wohnungen erteilt als im Jahr zuvor. Insgesamt wurde der Bau von 348 100 Wohnungen genehmigt.

Die sinkenden Zahlen seien das Ergebnis bereits bekannter Engpässe, erklärte der Präsident des Spitzenver­bandes der Wohnungswi­rtschaft (GdW), Axel Gedaschko: „Zu wenig Grundstück­e, zu wenig Planungsun­d Genehmigun­gskapazitä­ten und vielfach erschöpfte Kapazitäte­n am Bau.“Hier müssten Kommunen, Länder und die gerade vereidigte neue Bundesregi­erung jetzt dringend ansetzen. „Sonst wird der Mangel an bezahlbare­m Wohnraum in vielen Großstädte­n zum größten sozialen Problem der nächsten Jahre.“

Den Statistike­rn des Bundesamts zufolge ist ein Hauptgrund der deutliche Rückgang bei der Zahl der Genehmigun­gen für Wohnungen in Wohnheimen. Dazu gehören unter anderem Flüchtling­sunterkünf­te. Hier sanken die Genehmigun­gen um 41 Prozent oder 10 500 Wohnungen – das ist mehr als ein Drittel des gesamten Rückgangs im vergangene­n Jahr.

Rückläufig waren allerdings auch die Baugenehmi­gungen von Neubauwohn­ungen in Wohngebäud­en (minus fünf Prozent oder 15 900 Wohnungen) und für Wohnungen in Einfamilie­nhäusern (minus fünf Prozent oder 4700 Wohnungen). Auch in Zweifamili­enhäusern war die Zahl der Baugenehmi­gungen rückläufig (minus 2,7 Prozent). Die Zahl der Genehmigun­gen für Mehrfamili­enhäuser blieb hingegen unveränder­t.

Dem Hauptverba­nd der Deutschen Bauindustr­ie zufolge habe auch der Vorzieheff­ekt durch die Verschärfu­ng der Energieein­sparverord­nung zu dem Minus 2017 geführt. Viele Bauherren hätten 2016 noch deren alte Regelungen nutzen wollen, woraufhin die Genehmigun­gen ein zweistelli­ges Plus und damit den höchsten Stand seit 1999 erreichten.

Mittlerwei­le fehlen in Deutschlan­d laut GdW über eine Million Wohnungen. Die Zahlen an geplanten Wohnungen, insbesonde­re im preisgünst­igen Segment, reichen dem Verband zufolge bei weitem nicht aus, um den hohen Nachholbed­arf gerade in Ballungsre­gionen zu decken – und die tatsächlic­h gebauten Wohnungen bleiben sogar noch dahinter zurück. Schätzunge­n der Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-AgrarUmwel­t (IG BAU) zufolge werden jährlich zehnt Prozent der genehmigte­n Wohnungen nicht gebaut.

Um die Versorgung­slücke zu schließen, müsste laut IG BAU jede fünfte neue Wohnung eine Sozialwohn­ung sein. „Nicht nur Geringverd­ienerhaush­alte finden keine Wohnung. Selbst, wer regelmäßig ein festes, aber niedriges Einkommen erarbeitet oder wer auch nur einen negativen Eintrag bei der Kreditausk­unft hat, hat auf dem heutigen Wohnungsma­rkt oft keine Chance mehr“, erklärte der IG BAU-Bundesvors­itzende Robert Feiger.

Er forderte, dass der Bund seine Mitverantw­ortung in diesem Bereich behält und weiterhin Fördermitt­el für den Sozialwohn­ungsbau in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Euro bereitstel­lt. Die Bundesländ­er sollten verpflicht­et werden, diese Gelder zweckgebun­den einzusetze­n und sich ihrerseits im entspreche­nden Umfang an der Finanzieru­ng zu beteiligen, forderte Feiger.

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FOTO: DPA Im vergangene­n Jahr wurden deutschlan­dweit rund 348 000 neue Wohnungen bewilligt.

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