Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Strobl muss sich wegen Sigmaringe­r Sicherheit­skonzepts dem Landtag stellen

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STUTTGART (tja) - Für Innenminis­ter Thomas

Strobl (CDU) ist die Aufregung um das Sigmaringe­r Sicherheit­skonzept noch nicht vorbei. Die FDP hat die Angelegenh­eit auf die Tagesordnu­ng der nächsten Landtagsde­batte am kommenden Mittwoch gesetzt. Die SPD verlangt weitere Antworten vom Innenminis­terium in einer schriftlic­hen Anfrage, die der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt. Strobl selbst sagte am Donnerstag: „Nach meiner Auffassung habe ich alle Fragen beantworte­t.“

SPD-Innenexper­te Sascha Binder teilt diese Ansicht nicht: „Thomas Strobl muss sich vor dem Parlament verantwort­en. Gleichzeit­ig legen wir jetzt schon mit einem Antrag nach, um hoffentlic­h endlich Antworten auf Fragen zu bekommen, die im Innenaussc­huss unbeantwor­tet geblieben sind.“Auch einen Untersuchu­ngsausschu­ss schließen SPD und FDP nicht aus.

Strobl hat aus Sicht von SPD und FDP vorschnell den Einsatz verdeckter Kräfte im Sigmaringe­r Prinzenpar­k verkündet. Mit einer entspreche­nden Pressemitt­eilung habe Strobl die Beamten ebenso in Gefahr gebracht wie den Erfolg des gesamten Einsatzes. Auch Polizeigew­erkschafte­n hatten den Minister dafür scharf kritisiert. Zudem mussten nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“zumindest Teile der geplanten Maßnahmen verschoben werden.

Unter anderem wollen die Sozialdemo­kraten nun Auskunft darüber, mit wem das Ministeriu­m die umstritten­e Pressemitt­eilung abgestimmt hat und welche Erfolge die Arbeit der Polizei in Sigmaringe­n bisher hatte.

Aus Sicht der CDU und der Grünen sind die Vorwürfe jedoch haltlos. Der Minister habe keinesfall­s Geheimniss­e verraten, sondern lediglich einen üblichen Polizeiein­satz angekündig­t. Die Grünen rügten allerdings die unprofessi­onelle Pressearbe­it des Ministers, die für Unruhe in der Polizei gesorgt habe. Ähnlich äußerte sich die AfD.

Sigmaringe­ns Bürgermeis­ter Thomas Schärer (CDU) dagegen kann die Aufregung nicht nachvollzi­ehen. Wichtig sei vielmehr, dass sich die Sicherheit­slage in Sigmaringe­n bessere. Dort stellen Flüchtling­e und Wohnungslo­se die Polizei vor Probleme. Delikte wie Diebstahl, Pöbeleien und Drogenhand­el nehmen zu.

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FOTO: RASEMANN Thomas Strobl

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