Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

US-Sanktionen gegen Russland wegen Wahlmanipu­lation

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WASHINGTON (dpa) - Mit Verzug hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump wegen mutmaßlich­er russischer Einflussna­hme auf die Präsidente­nwahl 2016 Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die Strafmaßna­hmen richten sich gegen 19 Personen und fünf Organisati­onen, wie das Finanzmini­sterium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es geht dabei zum einen um HackerAngr­iffe und Kampagnen während des Wahlkampfe­s 2016, zum anderen um die berüchtigt­e Cyber-Attacke „NotPetya“, die vor allem die Ukraine traf. Russland drohte wenig später mit Vergeltung.

Der US-Kongress hatte bereits im vergangene­n Juli ein Gesetzespa­ket mit Sanktionen gegen Moskau verabschie­det und damit Trump unter Zugzwang gesetzt. Bislang machte die Regierung aber keinen Gebrauch von den Maßnahmen. Das sorgte auch deswegen für Kritik, weil Trump wiederholt angezweife­lt hatte, dass Russland hinter den Einmischun­gsversuche­n auf den Wahlkampf steht.

Betroffen von den am Donnerstag verhängten Sanktionen sind mehrere Offizielle des russischen Inlandsgeh­eimdienste­s GRU. Das Finanzmini­sterium erklärte, der GRU und das russische Militär seien „direkt“an der Einmischun­g in den Präsidents­chaftswahl­kampf 2016 beteiligt gewesen. Das Militär sei zudem verantwort­lich für die „NotPetya“-Attacke. Dabei hatte ein Virus zunächst Rechner in der Ukraine befallen, ehe Geschäftsp­artner ukrainisch­er Firmen im Ausland betroffen waren.

Durch die Sanktionen werden etwaige Vermögen der Betroffene­n in den USA eingefrore­n. Amerikanis­chen Bürgern und Unternehme­n ist es künftig verboten, mit ihnen Geschäfte zu machen.

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