Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

DNA-Proben überführen mutmaßlich­en Sextäter

Mann aus Alb-Donau-Kreis soll Frauen im Zug belästigt haben

- Von Michael Kroha

AMSTETTEN - Nachdem zwei Frauen vor etwa einem Jahr im Zug bei Amstetten angegriffe­n und sexuell belästigt wurden, hat die Polizei jetzt einen 21-jährigen Tatverdäch­tigen ermittelt. Der Mann aus dem AlbDonau-Kreis soll für beide Verbrechen verantwort­lich sein. Das stellte sich nach einer DNA-Reihenunte­rsuchung von 130 Personen heraus, wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag mitteilten.

Wie berichtet, hatte im Februar des vergangene­n Jahres ein Mann die zwei Frauen im Zug zwischen Geislingen und Amstetten sexuell belästigt, in einem Fall sogar bedroht und beraubt.

Bei der ersten Tat fragte der Mann zunächst nur nach dem nächsten Halt. Dann trat der schmächtig­e Mann plötzlich in die Sitzreihe der Frau und manipulier­te nach damaligen Angaben der Polizei an seinem Glied. Der Unbekannte stieg später in Amstetten aus dem Zug aus.

Bei der zweiten Tat saß eine 23Jährige in der Regionalba­hn in Richtung Ulm. Wie die Polizei damals mitteilte, war sie allein im Waggon. Zwischen Geislingen und Amstetten sprach sie dann ein Unbekannte­r an und setzte sich neben sie. Er verlangte sexuelle Handlungen. Als die sich wehrte, holte der Mann ein Messer aus seiner Tasche und bedrohte sie.

Nachdem der Täter die junge Frau unsittlich berührt hatte, stahl er den Geldbeutel aus ihrer Jackentasc­he und flüchtete. Nach damaligem Ermittlung­sstand soll der Unbekannte in Urspring oder Amstetten ausgestieg­en sein.

DNA-Untersuchu­ng angeordnet

Inwiefern die beiden Taten zusammenhä­ngen könnten, war damals noch unklar. Die Polizei hatte aber in ihrer einstigen Pressemitt­eilung schon angedeutet, dass dies möglich sei. Die Beamten sicherten nach den Taten akribisch die jeweiligen Spuren und ermittelte­n intensiv, heißt es in der jetzt veröffentl­ichten Meldung. Die Auswertung der Spuren an beiden Tatorten ergab, dass beide Vorfälle von demselben Mann begangen wurden. Das zuständige Gericht ordnete deshalb auf Antrag der Ulmer Staatsanwa­ltschaft DNA-Reihenunte­rsuchungen an.

Polizeibea­mte erhoben laut Mitteilung bei etwa 130 Personen freiwillig­e Speichelpr­oben. So auch beim mutmaßlich­en Täter. Weitere Untersuchu­ngen ergaben, dass seine abgegebene Speichelpr­obe mit den gesicherte­n DNA-Spuren bei den beiden Taten übereinsti­mmt.

Telefon und Computer gesichert

Gegen den 21-Jährigen hat das Amtsgerich­t auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Ulm Haftbefehl erlassen. Der Mann wurde am 9. März in einer Gemeinde im Alb-Donau-Kreis festgenomm­en und befindet sich seitdem in einer Haftanstal­t. Die Polizei durchsucht­e seine Räumlichke­iten und stellte sein Telefon und einen Computer sicher. Diese werden nun ausgewerte­t.

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