Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
DNA-Proben überführen mutmaßlichen Sextäter
Mann aus Alb-Donau-Kreis soll Frauen im Zug belästigt haben
AMSTETTEN - Nachdem zwei Frauen vor etwa einem Jahr im Zug bei Amstetten angegriffen und sexuell belästigt wurden, hat die Polizei jetzt einen 21-jährigen Tatverdächtigen ermittelt. Der Mann aus dem AlbDonau-Kreis soll für beide Verbrechen verantwortlich sein. Das stellte sich nach einer DNA-Reihenuntersuchung von 130 Personen heraus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten.
Wie berichtet, hatte im Februar des vergangenen Jahres ein Mann die zwei Frauen im Zug zwischen Geislingen und Amstetten sexuell belästigt, in einem Fall sogar bedroht und beraubt.
Bei der ersten Tat fragte der Mann zunächst nur nach dem nächsten Halt. Dann trat der schmächtige Mann plötzlich in die Sitzreihe der Frau und manipulierte nach damaligen Angaben der Polizei an seinem Glied. Der Unbekannte stieg später in Amstetten aus dem Zug aus.
Bei der zweiten Tat saß eine 23Jährige in der Regionalbahn in Richtung Ulm. Wie die Polizei damals mitteilte, war sie allein im Waggon. Zwischen Geislingen und Amstetten sprach sie dann ein Unbekannter an und setzte sich neben sie. Er verlangte sexuelle Handlungen. Als die sich wehrte, holte der Mann ein Messer aus seiner Tasche und bedrohte sie.
Nachdem der Täter die junge Frau unsittlich berührt hatte, stahl er den Geldbeutel aus ihrer Jackentasche und flüchtete. Nach damaligem Ermittlungsstand soll der Unbekannte in Urspring oder Amstetten ausgestiegen sein.
DNA-Untersuchung angeordnet
Inwiefern die beiden Taten zusammenhängen könnten, war damals noch unklar. Die Polizei hatte aber in ihrer einstigen Pressemitteilung schon angedeutet, dass dies möglich sei. Die Beamten sicherten nach den Taten akribisch die jeweiligen Spuren und ermittelten intensiv, heißt es in der jetzt veröffentlichten Meldung. Die Auswertung der Spuren an beiden Tatorten ergab, dass beide Vorfälle von demselben Mann begangen wurden. Das zuständige Gericht ordnete deshalb auf Antrag der Ulmer Staatsanwaltschaft DNA-Reihenuntersuchungen an.
Polizeibeamte erhoben laut Mitteilung bei etwa 130 Personen freiwillige Speichelproben. So auch beim mutmaßlichen Täter. Weitere Untersuchungen ergaben, dass seine abgegebene Speichelprobe mit den gesicherten DNA-Spuren bei den beiden Taten übereinstimmt.
Telefon und Computer gesichert
Gegen den 21-Jährigen hat das Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm Haftbefehl erlassen. Der Mann wurde am 9. März in einer Gemeinde im Alb-Donau-Kreis festgenommen und befindet sich seitdem in einer Haftanstalt. Die Polizei durchsuchte seine Räumlichkeiten und stellte sein Telefon und einen Computer sicher. Diese werden nun ausgewertet.