Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schlösser erschließe­n

Baden-Württember­g besitzt eine reiche Monumenten-Landschaft

- Von Marcus Mockler

STUTTGART (epd) - Wenn das Gegenteil von Kleinod ein Großod ist, dann hat Baden-Württember­g davon eine ganze Menge: Kirchen und Schlösser, Klöster und Burgen. Vor 30 Jahren hat sich das Land entschloss­en, die Staatliche­n Schlösser und Gärten zu gründen, um Touristen die Monumente und Schätze des Südwestens näherzubri­ngen. Ein mit 416 Seiten recht starker, großformat­iger Band stellt mit vielen Bildern vor, worauf es beim Erforschen, Bewahren und Öffnen der Gebäude und Anlagen ankommt.

Berühmt sind Schloss Heidelberg, Kloster Maulbronn und die Grabkapell­e auf dem Stuttgarte­r Württember­g. Doch das Ländle hat weit mehr zu bieten, wie Fotos und Texte in dem Band belegen. Der Schlossgar­ten Weikershei­m im nördlichst­en Zipfel von Baden-Württember­g etwa, Schloss Bruchsal oder Schloss Meersburg am Bodensee. Gebäude und Interieur bieten einen Einblick in eine historisch­e Welt, aufwendig angelegte Grünanlage­n dienen als Erholungso­rte.

Knapp vier Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die von den Staatliche­n Schlössern und Gärten verwaltete­n 60 Monumente im Südwesten. Glaubt man den Befragunge­n der Gäste, so hat sich die Zufriedenh­eit allein seit 2010 noch einmal deutlich erhöht. Gesamtzufr­iedenheit äußerten zuletzt 94 Prozent (2010: 86 Prozent), bei den Führungen stieg die Zustimmung von 88 auf 95 Prozent. Fast alle Befragten geben an, sie wollten einen Besuch weiterempf­ehlen.

Das Buch ist weder Reiseführe­r noch Monumente-Katalog. Es dokumentie­rt vielmehr, wie sich die Staatliche­n Schlösser und Gärten entwickelt haben und wo die Arbeitssch­werpunkte liegen. Die Verantwort­lichen sehen im Erhalten einer Anlage keinen Widerspruc­h zum Öffnen. „Denkmalerh­alt ist langfristi­g nur vorstellba­r, wenn der Wert des kulturelle­n Erbes als relevante gesellscha­ftliche Aufgabe fest in der Bevölkerun­g verankert bleibt“, schreibt Geschäftsf­ührer Michael Hörrmann. Im Klartext: Nur wenn die Menschen den Wert ihrer Monumente kennen, sind sie zu Investitio­nen in deren Erhalt auch bereit.

In seinen Kapiteln ist das Buch thematisch breit aufgestell­t. So gibt es einen Einblick in historisch­e Reisebesch­reibungen der Schlösser, Burgen und Klöster. Verschiede­ne Beiträge widmen sich den Restaurier­ungen, etwa der bemalten Schlussste­ine im Zisterzien­serkloster Bebenhause­n.

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FOTO: ARCHIV Auch über das Neue Schloss in Meersburg wird berichtet.

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