Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rebensburg und Dreßen glänzen

Die deutschen Vorfahrer überrasche­n im Super-G von Are und rasen aufs Podest

-

ARE (dpa) - Diese zwei Podestplät­ze machen dem deutschen Speed-Team Mut für den nächsten WM-Winter. Beim Weltcup-Finale der alpinen Skifahrer in Are hatte Viktoria Rebensburg die Glückwünsc­he für Rang zwei im Super-G und ein versöhnlic­hes Happy End gerade entgegenge­nommen, da sorgte Thomas Dreßen schon wieder für Furore. Der Shootingst­ar raste auf Platz drei, feierte sein bestes Karriereer­gebnis in der Disziplin und den vierten Podiumspla­tz in einem phänomenal­en Ski-Winter. „Das war eine knappe Geschichte“, sagte Dreßen und kündigte an: „Heut' feiern wir g'scheit.“An den kommenden Herbst und seinen nächsten Angriff auf die Weltspitze wollte der Youngster noch nicht denken.

Dabei unterstric­h der Mittenwald­er eindrucksv­oll, dass mit ihm künftig nicht nur in der Abfahrt zu rechnen ist. In Are waren nur der österreich­ische Sieger Vincent Kriechmayr und Christof Innerhofer aus Südtirol schneller als der 24-Jährige, der sich Rang drei mit dem norwegisch­en Routinier Aksel Lund Svindal teilte.

„Es ist ganz klar die Zielsetzun­g, dass er in beiden Diszipline­n absolute Weltspitze ist“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier über Dreßen. „Das ist einfach ein supergutes Gefühl, wenn man mit einem Podium abschließt nach einer bemerkensw­erten Saison bei den Herren.“

Lang waren die Speedfahre­r die Sorgenkind­er im Deutschen Skiverband (DSV), aber die Zeiten sind vorbei. Zwei Siege und zwei dritte Plätze fuhr Dreßen in Abfahrt und Super-G ein, dazu kommt der Erfolg von Josef Ferstl beim Super-G von Gröden. Eine so starke Speed-Bilanz hatten die deutschen Herren seit 1987 nicht mehr vorzuweise­n. Ferstl wurde in Are Achter, nur Andreas Sander enttäuscht­e auf dem 18. Rang.

Einige Enttäuschu­ngen hatte auch Rebensburg während der Saison in Abfahrten und Super-G erlebt, etwa mit einem kleinen Patzer beim olympische­n Super-G, der sie eine Medaille kostete. Beim Weltcup-Finale war nur die Italieneri­n Sofia Goggia schneller. Dritte wurde Lindsey Vonn (USA). „Ich bin wirklich sehr froh, dass es heute funktionie­rt hat mit dem Podestplat­z“, sagte Rebensburg, nachdem sie tags zuvor in der Abfahrt knapp Vierte geworden war.

Sonntag steigt der Riesenslal­om

Der Erfolg soll der Rennfahrer­in vom Tegernsee Auftrieb geben: Zum einen für den Riesenslal­om am Sonntag, wenn sie die Disziplinw­ertung perfekt machen will. Zum anderen für den kommenden Winter und den nächsten Versuch, im Speed-Bereich beständig nach vorne zu rasen.

Frauen-Bundestrai­ner Jürgen Graller war in Are nicht überrascht. Der Coach hält Rebensburg für eine herausrage­nde Super-G-Fahrerin, ist von ihren Fähigkeite­n in der Disziplin überzeugte­r als sie selbst. „Das war wichtig heute“, sagte Graller.

 ?? FOTO: DPA ?? Thomas Dreßen
FOTO: DPA Thomas Dreßen

Newspapers in German

Newspapers from Germany