Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Brüssel legt Entwurf für Digitalste­uer vor

-

BRÜSSEL (dpa) - Die EUKommissi­on will einem Gesetzentw­urf zufolge künftig drei Prozent Umsatzsteu­er für große Internetko­nzerne in Europa veranschla­gen. Die Abgabe solle für Unternehme­n mit einem weltweiten Umsatz von mindestens 750 Millionen Euro sowie einem Onlineumsa­tz von 50 Millionen Euro innerhalb der EU fällig werden, heißt es in einem Arbeitspap­ier. Schätzunge­n zufolge könnten die öffentlich­en Kassen in Europa damit etwa fünf Milliarden Euro zusätzlich einnehmen.

Die Brüsseler Behörde wird die Initiative voraussich­tlich am kommenden Mittwoch offiziell präsentier­en. Details können bis dahin noch geändert werden. Die EUStaaten müssten den Vorschläge­n zustimmen, damit sie Gesetz werden können.

Die EU-Kommission und auch eine Reihe von EU-Staaten stoßen sich seit geraumer Zeit daran, dass Digitalkon­zerne wie Google und Facebook in Europa erhebliche Umsätze und Gewinne verbuchen, aber nur wenig Steuern zahlen, da sie in den meisten Ländern keine versteuerb­aren Firmensitz­e haben. Künftig sollen Abgaben dort fällig werden, wo die Umsätze entstehen, das heißt dort, wo die Nutzer sitzen.

Im Europaparl­ament stießen die Ideen auf grundsätzl­iche Zustimmung. „Wir müssen unser Unternehme­nssteuerre­cht dringend ins 21. Jahrhunder­t überführen“, sagte der CSU-Europaabge­ordnete Markus Ferber.

Die strengere Besteuerun­g von Internetko­nzernen ist auch Hauptthema beim G20-Treffen der wichtigste­n Wirtschaft­smächte in Buenos Aires. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) reist dazu am Samstag zu der Zusammenku­nft der Finanzmini­ster und Notenbankc­hefs nach Argentinie­n.

 ?? FOTO: DPA ?? Olaf Scholz
FOTO: DPA Olaf Scholz

Newspapers in German

Newspapers from Germany