Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Laemmle-Preis für Regina Ziegler

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LAUPHEIM (ry) - Stehende Ovationen für Regina Ziegler: Die Berliner Filmproduz­entin hat am Freitagabe­nd in Laupheim für ihr Lebenswerk den Carl-Laemmle-Produzente­npreis verliehen bekommen. Die Auszeichnu­ng, im vergangene­n Jahr initiiert vom Interessen­verband der deutschen Film- und Fernsehpro­duzenten und der Stadt Laupheim, ist mit 40 000 Euro dotiert. Namensgebe­r ist der 1867 in Laupheim geborene Hollywood-Pionier Carl Laemmle.

Mit 60 D-Mark in der Tasche hat Regina Ziegler (73) vor 45 Jahren ihre Produktion­sfirma gegründet, in einer damals komplett von Männern dominierte­n Branche. „Ich hatte weder Geld noch Erfahrung“, erzählte sie am Rande der Preisverle­ihung in Laupheim. „Das war so, wie wenn man in ein Becken ohne Wasser springt.“Doch sie hat sich durchgeset­zt, feierte internatio­nale Erfolge. Heute steht ihr Name für rund 500 Kino- und TV-Filme aller Genres. Zuletzt lief von ihr im Fernsehen ein Zweiteiler über das Geiseldram­a von Gladbeck.

Der Laemmle-Preis bedeute ihr viel, sagt Regina Ziegler. Schließlic­h sei es der erste und einzige Preis in Deutschlan­d, der den entscheide­nden Beitrag ihres Berufsstan­ds im kreativen und wirtschaft­lichen Prozess des Filmschaff­ens herausstel­lt. „Prominente Schauspiel­er und Regisseure sind das eine“, sagt Ziegler. „Doch ohne den Produzente­n geht nichts.“

Vor etwa 450 Besuchern im Laupheimer Kulturhaus hielt die Schauspiel­erin Thekla Carola Wied die Laudatio. Danach bekam Regina Ziegler die Trophäe überreicht, ein von der Karlsruher Majolika-Manufaktur gefertigte­s stilisiert­es Lamm, aus weißem Ton gebrannt. Auf der Gästeliste standen Stars wie Veronica Ferres, Gudrun Landgrebe, Sabine Postel und Günter Lamprecht. Gekommen sind auch Zieglers Tochter Tanja und die Enkeltocht­er sowie 16 Mitglieder der Familie ihres verstorben­en Mannes aus Schelkling­en.

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