Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Genaues Gründungsdatum ist unbekannt
Verein für Homöopathie und Lebenspflege Berghülen feiert das 90-jährige Bestehen
BERGHÜLEN - Sein 90-jähriges Bestehen feiert der homöopathische Verein Berghülen am heutigen Samstag, 17. März, um 18 Uhr im Mehrzweckraum in der Auhalle. Zahlreiche Gäste haben ihr Kommen zugesagt, darunter Mario Hopp, der Präsident des Dachverband der homöopathischen Vereine. Auf dem Programm stehen Grußworte von Mario Hopp und Bürgermeister Bernd Mangold, Ehrungen und eine Gesprächsrunde zur Vereinsgeschichte und zur Homöopathie. Diese gestalten Mario Hopp, der Metzinger Heilpraktiker Rolf Hinderer und die Vereinsvorsitzende Marga Brunnecker mit weiteren Vereinsmitgliedern. Joshua Schmid aus Bühlenhausen umrahmt den Festabend musikalisch.
„Vom Anfang des Berghüler Vereins wissen wir eigentlich gar nichts“, stellt Marga Brunnecker fest, die den Verein seit 30 Jahren leitet. Das genaue Gründungsdatum steht nicht fest. Die frühesten Aufzeichnungen stammen von Eugen Rinker aus Laichingen. Dieser schrieb: „Am 1. Oktober 1927 schlossen sich die Vereine Donnstetten, Laichingen und Ulm zu einem Gau zusammen, der den Namen Albgau erhielt. Er zählte 187 Mitglieder. In den folgenden Monaten wurden nachstehende Vereine gegründet: Machtolsheim, Bühlenhausen, Berghülen, Suppingen und Merklingen, so dass der junge Gau am 1. März 1928 schon acht Vereine mit 381 Mitgliedern hatte.“
Daher haben die Vereinsverantwortlichen das Gründungsdatum des Berghüler Homöopathischen Vereins auf den März 1928 datiert. Auch die erste größere Veranstaltung der Homöopathen ist schriftlich festgehalten: Im Juli 1928 fand eine große Sternwanderung mit Vereinen aus dem Umland, aber auch aus Geislingen, Göppingen und Heidenheim statt. Dr. Pfleiderer aus Ulm hielt einen Vortrag mit dem Thema „Die gesundheitliche und wirtschaftliche Bedeutung der Obstsäfte“.
Nach 1950 spielten die Namen Eugen Rinker und Dr. Stefan eine große Rolle in der Szene der Homöopathen. Oft hielt Eugen Rinker einen Vortrag und zur gleichen Zeit behandelte Dr. Stefan in einem Privathaus in Berghülen seine Patienten. Die Themen der Vorträge waren neben der klassischen Homöopathie auch sehr aktuelle. 1961 beispielsweise lautete das Thema eines Vortrags „Wie schütze ich mein Blut vor den Gefahren des Atomzeitalters?“, ein Jahr später war die „Gesundheit im Viehstall“das Thema.
Homöopathie im Rückwärtsgang
In Suppingen war zu dieser Zeit die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. „Nach dem Tod von Dr. Stefan und Eugen Rinker ging es mit den Vereinen auf der Alb bergab“, ist in der Jubiläumsschrift von 1998 nachzulesen. Als Grund wird vermutet, dass die homöopathische Selbstbehandlung zu dieser Zeit nicht mehr so wichtig war. Das Penicillin war als Allerheilmittel auf dem Vormarsch.
Der Berghüler Verein setzte wichtige Akzente mit seinen Gesundheitstagen, die insgesamt fünf Mal veranstaltet wurden. Zu dieser sehr vielseitigen Gesundheitsmesse kamen auch viele Besucher aus dem weiteren Umland. Auch bietet der homöopathische Verein Berghülen bis heute ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen und Seminaren rund um die Homöopathie und andere Heilmethoden.