Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Am Dienstag bleibt in Ulm der Müll liegen

-

ULM (sz) - Auf Warnstreik­s müssen sich die Bürger in Ulm und anderen baden-württember­gischen Städten in der kommenden Woche einstellen. Am Dienstag werden die Beschäftig­ten der Entsorgung­sbetriebe (Ebu) und der Baubetrieb­e der Stadt Ulm den Anfang machen.

Das „Null-Angebot“der Arbeitgebe­r in der zweiten Verhandlun­gsrunde bei Bund und Kommunen empfinden die Betroffene­n als „Hohn und Missachtun­g ihrer täglichen Arbeit“, gibt Maria Winkler, Geschäftsf­ührerin des Verdi Bezirk Ostwürttem­berg-Ulm die Stimmung wieder. „Das ist staatlich verordnete­r Reallohnve­rlust, die Antwort der Beschäftig­ten wird deshalb deutlich ausfallen.“

Am Dienstag früh werden Beschäftig­te der EBU und der Baubetrieb­e der Stadt Ulm in einen ganztägige­n Ausstand gerufen. Betroffen seien alle Bereiche der Entsorgung­ssparte, ein Großteil der Mülltonnen werden voraussich­tlich an diesem Tag nicht geleert werden, so manche innerstädt­ische Baustelle verwaist bleiben und die Stadtreini­gung wird bereits am Montag mit Beginn der Nachtschic­ht eingestell­t.

Beschäftig­te aus weiteren Einrichtun­gen wie der Friedhöfe, des Landratsam­tes und des Klärwerk Steinhäule werden sich ebenfalls am Warnstreik beteiligen. Die städtische­n Wertstoffh­öfe in Ulm und Neu-Ulm bleiben geschlosse­n. Die zum Warnstreik aufgerufen­en Beschäftig­ten werden um 8 Uhr an einer Streikvers­ammlung in der Bauhoferst­raße 9 teilnehmen.

Mit weiteren Arbeitsnie­derlegunge­n ist auch in den kommenden Tagen zu rechnen, kündigt Winkler an. Die Einnahmesi­tuation der öffentlich­en Haushalte sei bestens, stellt Winkler fest und eine Lohnerhöhu­ng ist daher auch finanzierb­ar.

Die Gewerkscha­ft fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftig­ten bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um sechs Prozent, mindestens 200 Euro monatlich sowie für die Auszubilde­nden 100 Euro mehr sowie eine Tarifierun­g von Ausbildung­sverhältni­ssen.

Im Ulmer Verdi- Bezirk, der auch Teile Ostwürttem­berg umfasst, sind rund 15 000 Tarifbesch­äftigte in Verwaltung­en, Krankenhäu­sern, Bauhöfen, Kindertage­sstätten und im Nahverkehr betroffen.

Verhandlun­gen nach Ostern

Die Gewerkscha­ft kommt mit den Arbeitgebe­rn am 15. und 16. April erneut zu Verhandlun­gen zusammen. Der Kommunale Arbeitgebe­rverband Baden-Württember­g (KAV) hatte die Forderung der Gewerkscha­ft zurückgewi­esen.

Im Land betrifft die Forderung laut Verband rund 316 000 Beschäftig­te in mehr als 800 Kommunen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany