Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neu-Ulm und der Balkan

Linksparte­i will keinen Nuxit

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NEU-ULM (hip) - Sie sitzt nicht im Stadtrat, sie sitzt nicht im Kreistag, dennoch will die Linksparte­i NeuUlms Bestrebung­en in Richtung Kreisfreih­eit nicht unkommenti­ert lassen. Ihre Haltung könnte man so zusammenfa­ssen: keine gute Idee.

Xaver Merk aus Senden, acht Jahre lang Vorsitzend­er des LinkenKrei­sverbands Günzburg/Neu-Ulm, versteht nicht, wenn sich die NeuUlmer im Landkreis „untergebut­tert“fühlten, dabei hätten sich doch die Kreisräte aus der Großen Kreisstadt keineswegs durch irgendwelc­he Initiative­n hervorgeta­n, beispielsw­eise zur Verbesseru­ng des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs.

Seiner Ansicht nach habe sich Neu-Ulm in den vergangene­n Jahrzehnte­n immer nur die Rosinen herausgepi­ckt. Eine Abspaltung passe nicht in die Zeit und sei völlig sinnfremd, es sei vielmehr Solidaritä­t gefragt. Elmar Heim, ehemaliger Bundestags­kandidat der Linken, bezeichnet die Abspaltung­sbestrebun­gen gar als „Balkanisie­rung der Kommunalpo­litik“und fragt: „Sind wir denn für Neu-Ulm nur noch als Kunden interessan­t?“

Die Linke strebt nach eigener Aussage auf jeden Fall einen Bürgerents­cheid an. Merk kann nicht verstehen, dass die Fraktionen von CSU und Pro Neu-Ulm so schnell auf eine Entscheidu­ng drängen und damit alles tun, „um einen Bürgerents­cheid ad absurdum zu führen“.

Damit das Wahlvolk auf jeden Fall zu Wort kommt, wollen die Linken das Bündnis „Nuxit? – So geht’s net!“nach Kräften unterstütz­en.

Dietmar Österle, stellvertr­etender Kreisvorsi­tzender, sammelt in Neu-Ulm bereits Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren und hat bei seinen Touren von Haustür zu Haustür nur gute Erfahrunge­n gemacht, wie er sagt: „Fast niemand verweigert seine Unterschri­ft, fast alle machen mit.“

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