Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rossi fährt weiter – „bis zum Ende“

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DOHA/KÖLN (SID) - Leichte Zweifel hat Valentino Rossi schon. Doch sie plagen ihn nicht. „Es kann ein Risiko sein, ja“, sagte der Star aus Italien zu seiner Vertragsun­terschrift für weitere zwei Jahre, schließlic­h ist er gerade 39 geworden. Aber der „Doctor“ist fest davon überzeugt, dass er auf dem Motorrad noch länger ganz vorne mitfahren kann. Mindestens bis Ende 2020 will Rossi im MotoGP-Zirkus mitmischen. Die Sorge, dass er seinen glänzenden Ruf beschädige­n könnte, weil er den Absprung verpasst, hat der neunmalige Weltmeiste­r nur am Rande. „Würde es danach gehen, hätte ich schon vor sieben oder acht Jahren aufhören müssen“, sagte Rossi kurz vor dem WM-Auftakt am Sonntag (17 Uhr MEZ/Eurosport) in Doha. „Viele große Rennfahrer haben auf dem Höhepunkt aufgehört“, erklärte er und nannte Namen wie Michael Schumacher, Max Biaggi oder Troy Bayliss. „Aber sie waren nicht alle glücklich damit. Schumacher und Bayliss kamen zurück. Ich habe entschiede­n, bis zum Ende zu fahren.“

Dass der Publikumsl­iebling so früh erklärt hat, noch drei Jahre bei Yamaha zu bleiben, ist für die MotoGP-Macher die bestmöglic­he Nachricht so kurz vor dem Startschus­s. Der Sport verliert sein Gesicht in absehbarer Zeit, das wissen alle. Da ist jedes weitere Jahr kostbar, denn ersetzen kann einen

Typen wie Rossi niemand. Beim WM-Vermarkter

Dorna dürfte es viele zufriedene

Mienen geben. In Italien sind es noch ein paar mehr. Die Tifosi freuen sich, und die Presse liegt dem Nationalhe­lden zu Füßen. „Rossi, die unendliche Geschichte. Ewiger Rossi, ein Leben auf dem Motorrad“, schrieb etwa die Tageszeitu­ng „La Stampa“.

Der Entschluss, weiter dem zehnten Titel nachzujage­n und gegen Piloten anzutreten, die größtentei­ls mehr als zehn Jahre jünger sind, stand grundsätzl­ich schon länger fest. Rossi ging aber auf Nummer sicher: „Ich habe Yamaha Ende der vergangene­n Saison gesagt: ,Wenn ich den Wintertest überstehe, unterschre­ibe ich.‘ Und die Tests liefen gut.“Rossi hat für die Japaner vier MotoGP-Titel geholt, der letzte Triumph gelang ihm 2009. Nach zwei enttäusche­nden Jahren mit Ducati kehrte er 2013 zurück und wurde seitdem dreimal WM-Zweiter. Rossi, vor seiner MotoGP-Karriere 125er-, 250er- und 500er-Weltmeiste­r, führt die Bestenlist­e bei WM-Starts (361) und Podiumsplä­tzen (226) an.

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FOTO: AFP Valentino Rossi

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