Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kurden-Stadt Afrin erobert

Türkischer Präsident verkündet Erfolg seiner Armee

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ISTANBUL (dpa/AFP) - Knapp zwei Monate nach dem Beginn der Militäroff­ensive in Nordwestsy­rien haben die türkische Armee und verbündete Rebellen die umkämpfte kurdische Stadt Afrin „vollkommen“eingenomme­n. Dies gab der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag in der westtürkis­chen Stadt Canakkale bekannt. Auch die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte, deren Angaben sich als zuverlässi­g erwiesen haben, bestätigte die Einnahme des Stadtzentr­ums. Es habe am Sonntag aber noch Kämpfe mit einigen kurdischen Einheiten in der Stadt gegeben, die vereinzelt Widerstand leisteten.

Syrische Kurden kündigten einen Kampf zur Befreiung der Region Afrin an. Der Widerstand gegen die türkische Besatzung werde so lange dauern, bis die Menschen in ihre Dörfer und Häuser zurückkehr­en könnten, erklärten die Behörden der halbautono­men Region.

LONDON/MOSKAU (dpa) - Russland hat nach britischen Angaben in den vergangene­n zehn Jahren das verbotene Nervengift Nowitschok produziert. Dafür gebe es Beweise, sagte der britische Außenminis­ter Boris Johnson am Sonntag dem Sender BBC. Mit einer solchen Substanz wurden nach britischen Angaben der Ex-Doppelagen­t Sergej Skripal und dessen Tochter Yulia vor zwei Wochen vergiftet. Russland weist alle Beschuldig­ungen zurück und nennt Großbritan­nien und andere Länder als mögliche Giftherste­ller.

Unabhängig­e Experten sollen nun Proben des bei dem Attentat verwendete­n Gifts untersuche­n. Vertreter der Organisati­on für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag werden heute in Großbritan­nien erwartet, wie das Außenminis­terium in London mitteilte. Die OPCW lasse die Proben untersuche­n. Am Samstag ordnete Moskau die Ausweisung von 23 britischen Diplomaten an. Zudem verbot Russland den Betrieb des britischen Generalkon­sulats in St. Petersburg.

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