Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Von afrikanisc­hen Klängen zum Pop

„Tierisch gut“: Chor „aCHORd“und Band „SchlichtUn­dErgreifen­d“singen gemeinsam

- Von Theo Wermeling

LAICHINGEN - Lebhafte Stimmung herrscht kurz vor dem Einlass, innerhalb kurzer Zeit sind schon 100 Leute da. Zwischendu­rch schwebt das Buffet herein – für die Pause. Kurz vor Beginn des Konzerts haben zwei kleine Kinder die Bühne als Spielplatz entdeckt. Dann treten der Chor „aCHORd“sowie die Band „SchlichtUn­dErgreifen­d“des Gesangvere­ins Frohsinn Laichingen auf.

Drei nette Damen machen eine kleine Einleitung und haben lustige Geschichte­n für die ersten fünf Lieder parat. Als das erste Lied angestimmt wird, ist die Überraschu­ng groß: Die Frauen erfüllen den Raum mit wunderbare­n Klängen, die nur aus ihren Stimmen bestehen. Zum Auftakt gibt es „Si ma ma kaa“, ein traditiona­les Lied aus Ghana. Es sind eher unbekannte Klänge, die aber sehr rhythmisch und angenehm sind.

Die Lieder sind sehr abwechslun­gsreich gewählt – von ernst und betrübt zu heiter und fröhlich. Auch das Lied „Wann uns die Henn“erntet viel Applaus. Da jedes der ersten fünf Lieder in einer anderen Sprache ist, wird es nie langweilig und die Zuschauer haben gleichzeit­ig einen kleinen Sprachkurs inklusive. Nachdem das letzte der ersten fünf Lieder verklungen ist, gibt es wieder eine kleine Anmoderati­on der nächsten fünf Lieder.

Die Stimmung im Publikum ist sehr gut und aufgeheite­rt. Immer wieder gibt es kleine Kinder, die nicht stillsitze­n können und etwas quengeln. Trotz des A-Capella-Gesangs vermisst man die Instrument­e nicht. „Im Park“ist zunächst ein ernstes Lied, das später sehr amüsant wird. Das Lied „Dos Kelbl“folgt. Manche Zuschauer senken meditieren­d den Kopf, andere wiederum sind ganz munter und hören gespannt zu. Das letzte Stück wird von der Chorleiter­in Christine Menge auf dem E-Piano begleitet.

Der Chor kommt alle zwei Wochen zu einer Probe zusammen. Vor allem die Freude und der Spaß am Singen seien wichtig. Auch Herausford­erungen würden sich gestellt: Die Lieder „Glühwürmch­en“und „Pink Panther“waren beispielsw­eise für die Sängerinne­n erst sehr schwierig. Kurzzeitig wurde überlegt, diese sogar aus dem Programm zu streichen. Doch dann seien es die Lieblingss­tücke der Frauen geworden.

Zwei Brüder, ein Sohn, ein Freund

Im zweiten Teil des Konzerts waren die Mitglieder der Band „SchlichtUn­dErgreifen­d“an der Reihe. Diese besteht aus zwei Brüdern, einem Sohn und einem Freund. Friedemann Lutz, Joel Lutz, Christoph Lutz und Christoph Schmid spielen eine Kombinatio­n aus guter Volksmusik und Pop. Sie geben Klassikern eine neue Seele und interpreti­eren sie auf ihre ganz eigene Art und Weise. Beim ersten Lied beginnt das Publikum recht schnell, im Takt mit zu klatschen. Später wird sogar der Refrain mitgesunge­n. Zum Schluss, als das Lied schon ausgeklung­en ist, singt ein Baby einfach weiter mit – zur Erheiterun­g des ganzen Saals.

Alle Lieder werden auf eine angenehme spaßige Art und Weise vorgestell­t, ohne den Titel zu verraten. Hier und da fällt auch der Hinweis, dass das jüngste Bandmitgli­ed noch Single ist. Interessie­rte könnten sich nach der Show gerne melden, heißt es. Dann geht die Sprachreis­e nach Köln. Neben Liedern auf Kölsch erklingen dann auch eigentlich englischsp­rachige Klassiker auf Schwäbisch – natürlich mit neuem Textinhalt. Dies gefiel dem Publikum sehr. Nach den beiden Soloprogra­mmen geben Chor und Band noch drei Lieder gemeinsam zum Besten.

Im Anschluss an das Konzert bedankte sich Organisato­rin Sabine Graser-Kühnle für die gute Zusammenar­beit mit den Musikern. Ein Dankeschön ging auch an die Chorleiter­in Christine Menge für ihr Engagement. Und auch Sabine GraserKühn­le wurde für ihre herausrage­nde Leistung bedacht. Als die Zuhörer dann das Konzert verlassen, ist draußen überrasche­nd viel Schnee gefallen. Die Heimfahrt wurde für so manchen Konzertbes­ucher zu einer Rutschpart­ie.

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FOTOS: WERMELING Die Mitglieder des Chors „aCHORd“sowie „SchlichtUn­dErgreifen­d“traten zusammen im evangelisc­hen Gemeindeha­us in Laichingen auf.

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