Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Selfie mit Daniele Negroni

Gut 500 junge Besucher kommen ins Blautal-Center, um den Musiker zu erleben, der einst in Nersingen wohnte

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Ganz ruhig haben die gut 500 meist jungen oder jugendlich­en Fans bisher auf ihren Star gewartet. Plötzlich kommt Unruhe auf in der großen, kahlen, unwirtlich­en Halle im ersten Stock des Ulmer Blautal-Centers. Ein paar Mädchen kreischen, dann einige mehr, schließlic­h herrscht ein Getöse in der Menge. Daniele Negroni ist da. Der TeenieStar, auf den die Jungen und Mädchen, manche begleitet von Mama oder Papa, sehnlichst gewartet haben.

Langsam arbeitet sich Negroni, diesmal mit grünen, nach oben stehenden Haaren, nach allen Seiten grüßend und winkend, zur Bühne vor, redet schnell noch ein paar Worte mit seinen Helfern und eilt dann die paar Stufen hoch ins Rampenlich­t. Bekannt geworden ist der 22Jährige vor allem durch seine zweiten Plätze bei der Fernseh-CastingSho­w „Deutschlan­d sucht den Superstar“im Jahr 2012 und kürzlich beim Dschungelc­amp.

In unserer Region ist der im italienisc­hen Arona geborene Daniele Negroni, der für seine Karriere als Musiker die Ausbildung zum Koch aufgegeben hatte, besonders bekannt. Wohnte er doch eine Zeit lang bei seiner Mutter in Nersingen. Nachdem dieser Umstand zu seinen Fans durchgesic­kert war, belagerten einige von ihnen immer wieder das Haus der Negronis.

In der Regel vergeblich, denn entweder ließ sich der Jungstar nicht blicken oder er war unterwegs. Am Samstagnac­hmittag aber ist der Sänger, der sich unter anderen von James Blunt, Cro, Sido und Xavier Naidoo beeinfluss­en ließ, für seine Anhängersc­haft da. Hautnah, ohne jegliche Berührungs­ängste, offen für (fast) jedes kleine Gespräch und Foto, so richtig ein Star zum Anfassen. Zwar ist die Halle, in der früher ein großer Supermarkt war, höchstens zu einem Fünftel gefüllt. Aber das macht Daniele Negroni offensicht­lich nichts. Er liebt die, die da sind.

Der Sänger hat die Bühne ganz für sich alleine. Eine Band hat er nicht dabei, die Musik kommt von der Konserve. Eine halbe Stunde singt der 22-Jährige für die „Negromies“, wie seine Fans genannt werden. Genau wie versproche­n. Ein paar Faxen, immer wieder Huldigunge­n an die da unten vor der Bühne, von denen ein Großteil ohne Ende mit dem Handy filmt und knipst, ohne dass ein Security-Mann einschreit­et.

Der Sänger stellt auch seine Mama und seine Geschwiste­r vor. Eine nette Geste oder nur ein bisschen Show? Applaus gibt es jedenfalls dafür und für seinen Auftritt. Negroni schaut die Jugendlich­en nur an und schon änderte sich bei diesen der Gesichtsau­sdruck zu aufgeregt und verzückt.

Nachdem er zwischendu­rch zusammen mit dem Publikum die erste Strophe von Helene Fischers Hit „Atemlos“geträllert und einige eigene Song vorgetrage­n hat, kündigt Negroni an, seinen neuesten Song Breathing zu singen, der noch gar nicht erschienen ist. Wieder ohrenbetäu­bender Jubel. Danach ist das Konzert aus. Nicht aber der Auftritt von Negroni im Blautal-Center.

Jetzt geht es ans Autogramme schreiben. Und das macht der Nersinger, der längst nicht mehr dort wohnt, mit großer Freundlich­keit und sehr viel Geduld. Er schreibt, er redet mit seinen Fans, er nimmt auch mal ein junges Mädchen in den Arm oder streicht einem kleinen Jungen über den Kopf. Er nimmt sich Zeit, dabei ist die Schlange der Autogrammj­äger lang, sehr lang.

Erinnerung­en an Rieger-Auftritt

Natürlich kommen bei dem Auftritt Erinnerung­en an die Autogramms­tunde eines anderen Teenie-Stars im Blautal-Center vor ein paar Jahren auf. Als damals Lukas Rieger die Autogramm-Gier seiner Anhänger befriedigt­e, gab es einen Ansturm von 3000 Kindern und Jugendlich­en. Die Sicherheit­svorkehrun­gen waren dafür offensicht­lich nicht ausreichen­d. An einer Rolltreppe brach das Glas und 18 junge Menschen wurden verletzt. Diesmal aber geht alles ganz ruhig zu. Der Andrang der Fans ist nicht so groß und in der weitläufig­en, bis auf die Bühne leeren Halle kann nichts passieren. Für die Teenies ist es ein grandioser Nachmit-

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FOTO: STEFAN KÜMMRITZ Teenie-Star Daniele Negroni (Nersingen) bei seinem Auftritt im Ulmer Blautal-Center. Nach dem Konzert sprach er mit den jugendlich­en Fans, aber auch mit älteren Herrschaft­en und er gab Autogramme, nahm auch einmal ein Mädel in den Arm. Er war ein...

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