Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Feldkreuz in Rißtissen umgesägt
Eigentümer Anton Braig hat das Kreuz erst vor drei Jahren restauriert
RISSTISSEN - Unbekannte haben in der Nacht auf Montag bei Rißtissen ein Feldkreuz mit Christusfigur abgesägt. Das umgesägte Feldkreuz wurde am Montag gegen 6 Uhr entdeckt. Das Holzkreuz mit Christusfigur stand Im Edle im Gewann Kapellenäcker.
Das Kreuz wurde laut Polizei zuletzt am Samstag gegen 16 Uhr noch unbeschädigt gesehen. Das etwa sechs Meter hohe Kreuz wurde von Unbekannten auf einer Höhe von zirka einem Meter abgesägt. Sowohl das Kreuz als auch die angebrachte Christusfigur wurden durch den Sturz beschädigt. Der Schaden wird auf etwa 10 000 Euro geschätzt.
Das Kreuz und das Grundstück, auf dem es stand, gehören Landwirt Anton Braig. „Erst vor drei Jahren habe ich es restauriert“, ärgert sich der Rißtissener. Vor rund zehn Jahren sei es schon mal von seinem Vater repariert worden. Aufgestellt hat es Anton Braigs Großvater Josef Braig im Jahr 1952. Deshalb zieren es auch dessen Initialen und die seiner Frau Anna. Anton Braig glaubt, dass sich die Unbekannten mit einer Handsäge an dem Kreuz zu schaffen gemacht haben. „Am abgesägten Kreuz ist auch eine Stelle zu erkennen, wo die Täter schon mal mit der Säge angesetzt haben“, berichtet er, während er die Stelle anderen Anwohnern zeigt, die zufällig vorbeikommen und empört stehen bleiben. Mit einem Beil sei letztlich die endgültige Sägestelle vorbereiten worden.
Warum die Unbekannten das private Kreuz abgesägt haben, kann Anton Braig nur vermuten. „Ich habe mein Grundstück verkauft, hier soll ein Neubaugebiet entstehen, das gefällt nicht allen“, sagt er. Eigentlich hatte der Landwirt vor, das Kreuz an sein Wohnhaus zu versetzen, das ist jetzt nicht mehr möglich. „Das Kreuz und die Figur kann man nicht reparieren“, sagt er. Der Querbalken ist abgebrochen und auch die Jesusfigur ist durch den Aufprall völlig zerstört. Vielleicht wird er ein neues Kreuz aufstellen und dafür Teile des alten verwenden. „Aber das ist natürlich teuer und den Schaden ersetzt ja niemand“, ärgert er sich. Deshalb könne er sich auch Vorstellen, eine Belohnung für Hinweise, die zum Täter führen, zu bezahlen.
Auch die übrigen Rißtissener die am Dienstagnachmittag an dem Kreuz vorbeikommen, ärgern sich über die Tat. „Dass es hier Leute gibt die ein Kreuz absägen, ist kaum vorstellbar“, schimpft einer der Männer. Keiner von ihnen habe etwas gehört. Weder vom Sägen noch vom Sturz, aber alle hoffen, dass die Täter gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden.