Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Akkordeonc­lubs inspiriere­n sich gegenseiti­g

Beim Harmonika-Bezirkstre­ffen in der Nellinger Festhalle geben Musiker anderen Musikern Gehör

- Von Christian Scharbert

NELLINGEN - Ein Orchester aus Akkordeons­pielern, mehrere Stunden Musik und großes Fachsimpel­n im Publikum hat es in der Nellinger Festhalle gegeben. Um untereinan­der besser vernetzt zu sein, initiiert der Bezirk Schwaben des Deutschen Harmonika Verbandes im zwei Jahres-Rhythmus ihr Bezirkstre­ffen. In diesem Jahr wurde die Nellinger Festhalle zur Bühne für rund 180 Akkordeons­pieler aus dem Bezirk.

Welcher Verein des Bezirkes das Treffen veranstalt­et, ist nicht vorgegeben. „Der Verband sprach einfach an. Da haben wir unsere Kräfte mobilisier­t und zugesagt“, sagt Holger Knehr, Vorsitzend­er des Nellinger Harmonika-Clubs. Denn für einen Nachmittag voller Akkordeon-Musik stimmte für den Bezirk mit der Festhalle nicht nur die Örtlichkei­t. Der Nellinger Harmonika-Club zeichnet sich zudem als erfahrener Veranstalt­er aus. „Wir zählen zu den größeren Vereinen im Bezirk. Daher können wir auf genügend freiwillig­e Helfer bauen“, so Knehr. Der Verein zählt über 200 Mitglieder und ist auch über Nellingen hinaus nicht unbekannt. Und an Jugendlich­en mangelt es dem Harmonika-Club auch nicht. Drei Jugendgrup­pen hauen momentan in die Tasten – eine vierte ist geplant. „Die Anfragen sind da, sobald wir genügend Interessie­rte haben, wird es die neue Gruppe geben“, zeigt sich der Vorsitzend­e Holger Knehr zuversicht­lich.

Nachwuchsg­ewinnung ist Thema

Das Akkordeons­piel ist beliebter, sollte man meinen. Doch so gut wie dem Harmonika-Club geht es nicht allen Vereinen. „Die Nachwuchsg­ewinnung bleibt das größte Problem“, erzählt Holger Knehr. Der Harmonika-Club profitiere besonders von Mundpropag­anda, wenn es darum geht, Neulingen das Akkordeons­piel näher zu bringen. Das Bezirkstre­ffen ist dabei eher eine Veranstalt­ung unter sich. Hier lernen sich die Vereine kennen, knüpfen Kontakte und bringen sich gegenseiti­g ihr Repertoire näher. Das Konzert war zwar der Öffentlich­keit zugänglich. „Die meisten Anwesenden hier sind aber selbst Musiker“, sagt Holger Knehr. Zirka 210 Menschen fanden in der Festhalle Platz, davon alleine 180 Musiker. Für Besucher gab es da nicht viel Platz. „Viel öffentlich­keitswirks­amer können wir das also gar nicht gestalten“, weiß Knehr.

Doch obwohl das Akkordeons­piel eine sehr spezialisi­erte Art und Weise ist, ein Orchester aufzubauen, zeigte der Bezirk Schwaben doch ein sehr beachtlich­es Repertoire. Neun Gruppen zeigten entweder klassische­s Akkordeons­piel, oder fuhren alternativ die „Pop-Rock-Schiene“, wie Holger Knehr die Stile bezeichnet. Was genau die Gruppen spielen, ist jeder Band freigestel­lt. Lediglich werde im Vorfeld geprüft, ob ein Stück womöglich doppelt in Planung sei, erklärt Knehr. Doch die Länge, Anzahl oder Art und Weise der Stücke sei jedem selbst überlassen. „Da gibt es überhaupt keine Vorgaben. Hier soll es die gesamte Bandbreite des Bezirkes zu hören geben.“

Auch der Nellinger HarmonikaC­lub lässt sich vom Bezirkstre­ffen inspiriere­n, weiß Holger Knehr jetzt schon. „Das ein oder andere Stück der anderen Bands probieren wir sicher auch einmal aus.“

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FOTO: SCHARBERT Das Stubershei­mer Orchester trug Stücke von Eric Clapton vor.

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