Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Europäische Koordinaten für den Kreis
Eine Million Grenzpunkte im ADK betroffen
EHINGEN (sz) - Neue einheitliche Koordinaten für die Liegenschaftsdaten der Grundstückseigentümer auch im Alb-Donau-Kreis: Mit einem komplexen Transformationsverfahren überführte die Vermessungsverwaltung alle Daten des Liegenschaftskatasters und der Landesvermessung in das neue, europaweite amtliche Koordinatensystem „ETRS89/UTM“. Es löste das bisherige Gauß-Krüger-Koordinatensystem ab.
Das betrifft rund eine Million Grenzpunkte im Alb-Donau-Kreis. In ganz Baden-Württemberg sind es rund 50 Millionen Grenzpunkte. Weil alle modernen Satellitenmessverfahren die Koordinaten im Bezugssystem „ETRS89/UTM“ausgeben, war eine Überführung notwendig. Die Lage der Grenzpunkte der einzelnen Grundstücke bleibt selbstverständlich völlig unverändert.
Beim Fachdienst Vermessung des Alb-Donau-Kreises sind alle Daten nur noch in diesem neuen System erhältlich. Mit diesen Daten arbeiten neben den amtlichen Vermessungsfachleuten beispielsweise auch Planer, Architekten und Anwender von Geoinformationssystemen. Landwirte nutzen Geodaten, mittels GPS am Traktor, zur Flächenbewirtschaftung. Auch große Baustellenfahrzeuge, wie Planierraupen an der Großbaustelle für die DB-Schnellbahntrasse Ulm-Wendlingen, nutzen für die Arbeit im Gelände Satellitenmesstechnik. Fast alle Arbeiten in der Fläche greifen mittelbar oder unmittelbar auf diese Grundlagenarbeit der Vermesser zurück. Viel Vorarbeit haben dazu auch die Vermessungsfachleute in der Kreisverwaltung geleistet. In den vergangenen zehn Jahren wurden über 10 000 La- gefestpunkte im Landkreis mit hochpräziser Satellitentechnologie neu vermessen. Die Messungen waren mit hohen Anforderungen verbunden; im Wald und zwischen Bebauung war der direkte Satellitenempfang oft unterbrochen oder das Mobilfunknetz zur Übertragung von Daten nicht flächendeckend.