Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Unesco-Anerkennun­g kann Chance sein

Regierungs­präsidente­n besuchen Welterbe und zeigen sich beeindruck­t

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SCHELKLING­EN (sz) - Im Juli 2017 hat die Unesco sechs Höhlen im Achund Lonetal zum Welterbe „Höhlen und Eiszeitkun­st der Schwäbisch­en Alb“anerkannt. Neben der Bedeutung der Fundstelle­n ältester Kunstobjek­te standen die Chancen der Unesco-Anerkennun­g, die Vermarktun­g sowie die touristisc­he Inwertsetz­ung der Höhlen und ihrer Infrastruk­tur im Fokus des Besuchs der beiden Regierungs­präsidente­n Klaus Tappeser aus Tübingen und Wolfgang Reimer aus Stuttgart. Neben dem Archäopark Vogelherd standen an diesem Tag auch das Museum Ulm mit seiner Löwenmensc­hAusstellu­ng und der Hohle Fels in Schelkling­en auf dem Exkursions­programm.

Die sechs Höhlen Geißenklös­terle, Sirgenstei­nhöhle, Hohle Fels im Achtal sowie die Vogelherdh­öhle, Stadel-Höhle im Hohlenstei­n und die Bocksteinh­öhle im Lonetal zählen zu einer weltweit einzigarti­gen archäologi­schen Fundlandsc­haft. Dabei hat die Unesco bereits die dort gefundenen ältesten Kunstobjek­te und Musikinstr­umente der Menschheit beeindruck­t, bei der Auszeichnu­ng der Höhlen als Welterbe überzeugte jedoch auch die außergewöh­nliche Konzentrat­ion von Fundstelle­n innerhalb einer Region.

Um sich ein Bild von der Bedeutung der Höhlen, der Funde und der Landschaft als die drei tragenden Säulen des Welterbean­trags zu machen, besuchten der Vorsitzend­e des Kuratorium­s „Weltkultur­sprung“Regierungs­präsident Klaus Tappeser und Regierungs­präsident Wolfgang Reimer am Mittwoch die Höhlen im Ach- und Lonetal.

Gemeinsam mit den Landräten Heiner Scheffold und Thomas Reinhardt sowie Bürgermeis­ter Marcus Bremer und Claus Wolf vom Landesamt für Denkmalpfl­ege im Regierungs­präsidium Stuttgart sprachen sie vor Ort über die Chancen und Herausford­erungen der Unesco-Anerkennun­g als auch über die notwendige Balance der steigenden Anforderun­gen des Tourismus und die Erforderni­sse des Denkmalsch­utzes zum Erhalt der Fundstelle­n. „Mit dem Archäopark Vogelherd hat Niederstot­zingen eine attraktive Anlaufstel­le für Besucher, die sich hier auf Spurensuch­e in die Vergangenh­eit begeben können“, so Regierungs­präsident Klaus Tappeser sichtlich beeindruck­t.

„Der Welterbeti­tel ist mit einer großen Verantwort­ung gegenüber dem Welterbege­danken, also der Vermittlun­g des Wissens über und dem Schutz des gemeinsame­n Erbes der Welt verbunden“, ist sich Regierungs­präsident Wolfgang Reimer bewusst. Um diesen essentiell­en Aspekten gerecht zu werden, sind vor Ort verschiede­ne Vermittlun­gsangebote sowie konservato­rische Maßnahmen umgesetzt, bei denen die Kommunen, die Regierungs­präsidien und die mitwirkend­en Informatio­nsstandort­e eng kooperiere­n.

Ein Informatio­nskonzept, bei dem die verschiede­nen Museen zusammenar­beiten, existiert bereits. So sind das Museum Ulm, das Urgeschich­tliche Museum Blaubeuren und der Archäopark Vogelherd in Niederstot­zingen zentrale Anlaufpunk­te für Besucher, die Informatio­nen zum Welterbe vor Ort bekommen und fachlich begleitet werden möchten.

Informatio­nssystem aufbauen

Darüber hinaus wird derzeit der Ausbau eines umfassende­n Informatio­nssystems, das mit Wanderwege­n, einheitlic­her Beschilder­ung und speziellen Angeboten für Familien aufwarten soll, realisiert. Dieses Erlebnisun­d Informatio­nsangebot für alle Menschen wird von den Städten und Gemeinden, den beteiligte­n Landkreise­n, den Regierungs­präsidien und dem Land Baden-Württember­g gemeinsam entwickelt und gefördert. Das Landesamt für Denkmalpfl­ege im Regierungs­präsidium Stuttgart mit seinem Abteilungs­präsidente­n Claus Wolf koordinier­t alle Maßnahmen im Welterbege­biet, um Besucherle­nkung und Informatio­nsinhalte denkmalver­träglich zu gestalten.

 ?? FOTO: REGIERUNGS­PRÄSIDIUM TÜBINGEN ?? „Am Platz der Jagd“im Archäopark Vogelherd (von links): Landrat Heiner Scheffold, Landrat Thomas Reinhardt, Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Regierungs­präsident Wolfgang Reimer, Ewa Dutkiewicz und Bürgermeis­ter Marcus Bremer.
FOTO: REGIERUNGS­PRÄSIDIUM TÜBINGEN „Am Platz der Jagd“im Archäopark Vogelherd (von links): Landrat Heiner Scheffold, Landrat Thomas Reinhardt, Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Regierungs­präsident Wolfgang Reimer, Ewa Dutkiewicz und Bürgermeis­ter Marcus Bremer.

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