Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Region soll bei Zukunftsfr­agen enger zusammenar­beiten

Auftaktver­anstaltung des Hochschulv­erbunds „Innosüd“mit Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer in Biberach

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Die Region zwischen Biberach und Ulm soll mittelfris­tig zu den wettbewerb­sfähigsten in Europa zählen – dieses Ziel hat sich der Verbund „Innosüd“gesetzt. Teil des Ganzen sind die Hochschule­n Biberach (HBC), Neu-Ulm, Ulm und die Universitä­t Ulm. Insgesamt 14 Millionen Euro an Fördermitt­el erhalten die Einrichtun­gen in den nächsten fünf Jahren dafür. Offizielle­r Startschus­s für das Vorhaben war am Donnerstag in der HBC mit 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellscha­ft und Wissenscha­ft.

Ein Löwe ziert das Logo von „Innosüd“. Zufällig ist dieses Tier nicht gewählt, spielt es doch im badenwürtt­embergisch­en als auch im bayerische­n Wappen eine zentrale Rolle. Im Rudel lebend, kämpferisc­h und schlau – Eigenschaf­ten wie diese werden Löwen zugeschrie­ben. Und diese Attribute möchte sich dem Vernehmen nach auch „Innosüd“zu Eigen machen. Um in der Sandwichpo­sition zwischen Stuttgart und München bestehen, vielleicht sogar herausstec­hen zu können, tun sie sich zusammen. Und so betraten die Rektoren/Präsidente­n André Bleicher (HBC), Uta M. Feser (Hochschule Neu-Ulm), Volker Reuter (Hochschule Ulm) sowie Michael Weber (Uni Ulm) gemeinsam die Bühne bei der Auftaktver­anstaltung.

Miteinande­r statt Gegeneinan­der

„Wir haben eine klare Vision, verbunden mit einem hohen Anspruch“, so Bleicher in seiner Begrüßung. Energie, Mobilität, Gesundheit/Biotechnol­ogie sowie Transforma­tionsmanag­ement lauten die Themen, bei welchen die Hochschule­n die Region voranbring­en möchten, wie Reuter skizzierte. Mit dem Transforma­tionsmanag­ement wollen die Hochschule­n Innovation­spotenzial­e in Unternehme­n und Organisati­onen aufspüren.

„Die Hochschule­n bringen ihre anwendungs­nahe Forschung ein und die Universitä­t ergänzt grundlagen­orientiert­e Wissenscha­ft. Wie gut diese Partnersch­aft funktionie­rt, zeigt beispielsw­eise die hervorrage­nde Zusammenar­beit mit der Hochschule Biberach im Bereich pharmazeut­ische Biotechnol­ogie“, erläuterte Weber das Konzept. Die Besonderhe­it dabei: Es wird länderüber­greifend zusammenge­arbeitet, Donau und Iller sollen nicht länger eine Grenze sein. Wie Feser erläuterte, soll das Miteinande­r von Wissenscha­ft, Wirtschaft, Gesellscha­ft und Politik gefördert werden: „Dadurch werden Ideen, Erfahrunge­n und Wissen über die Landesgren­zen hinaus ausgetausc­ht und jeder profitiert vom anderen.“Kurz zusammenge­fasst geht es bei „Innosüd“also darum, alle in der Region zusammenzu­bringen, um durch Innovation­en den Wohlstand im Land zu sichern.

Wie wichtig dies ist, machte die Wissenscha­ftsministe­rin von BadenWürtt­emberg, Theresia Bauer (Grüne), deutlich. Zwar zählten Bayern und Baden-Württember­g schon jetzt zu den innovation­sstärksten Ländern, aber man dürfe sich auf den Erfolgen nicht ausruhen. Die Digitalisi­erung würde alle Lebensbere­iche – von der Mobilität bis zur Gesundheit – verändern. Sie mahnte: „Wir müssen selber die Veränderer sein, wir dürfen nicht nur hinterherl­aufen.“

Veränderun­g entstünden aber nicht nur durch Wissen. „Das Wissen muss auch in die Praxis umgesetzt werden“, so die Ministerin. Sie lobte das Konzept von „Innosüd“, in den vier genannten Bereichen würden die Lösungen von Morgen gefunden. Kleine und mittelstän­dische Unternehme­n erhielten Unterstütz­ung. Sie war sich am Donnerstag sicher: Der Löwe im Logo von „Innosüd“lernt nicht nur zu laufen, er setzt sogar zum Sprung an.

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