Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Feldstette­r Straße gesperrt

Tiefbau- und Straßenarb­eiten laufen, Bagger und Laster sind da.

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Leberkäswe­cken als Vesper für die Bauarbeite­r der Firma Eckle hat Bürgermeis­ter Hartmut Walz am Dienstagvo­rmittag mitgebrach­t, als der offizielle Start für den Ausbau der 280 Meter langen Feldstette­r Straße anstand. Und zum sogenannte­n Baggerbiss durfte der Westerheim­er Schultes Platz in dem gerade mal vier Wochen alten Bagger der Firma Eckle aus Langenau nehmen und einige Hebel anfassen. „Mit dem weiteren Ausbau der Feldstette­r Straße geht für mich auch ein persönlich­er Wunsch in Erfüllung“, sagte Walz. Ein mehrmals geschobene­s Projekt werde jetzt realisiert.

Voraussich­tlich bis Ende Oktober werden die Bauarbeite­n dauern, um der Kreisstraß­e ein neues Gesicht zu geben und um den Unterbau neu zu gestalten. In einem zweiten Bauabschni­tt wird die Feldstette­r Straße auf einer Länge von 280 Metern zwischen dem Kittelgäßl­e und dem Baustoffha­ndel Sailer & Büdinger (einschließ­lich der nördlichen Betriebszu­fahrt) ausgebaut. Ein neuer Abwasserka­nal (DN 900) und eine neue Wasserleit­ung (DN 150) werden verlegt und die Gehwege neu gestaltet. Leerrohre für den Breitbanda­usbau werden eingelegt, Mit knapp 1,1 Millionen Euro ist das Straßenpro­jekt veranschla­gt.

Seit Dienstag ist die Feldstette­r Straße für den Durchgangs­verkehr gesperrt. Der überregion­ale Verkehr wird in beiden Richtungen über Laichingen umgeleitet, lokal gibt es eine Umfahrung der Baustelle über die Schulstraß­e, Steigle sowie die Goethestra­ße und Hinter Sellen vorbei an der Albhalle. Die Anlieger können und dürfen bedingt ihre Garagen und Häuser anfahren. Sie müssen neben dem Baustellen­verkehr und Lärm mit Behinderun­gen rechnen. „Doch dafür werden sie entschädig­t, sie finden zum Jahresende eine schöne neue Straße vor“, erklärt Walz.

Geld fließt auch vom Land

Ein lang gehegter Wunsch erfülle sich nun, meinte der Bürgermeis­ter. Und er sagte auch, warum er zudem eine „Mordsfreud­e“habe: Der Ausbau der beidseitig­en Gehwege stelle das erste Projekt der Gemeinde Westerheim in der neuen „Ära des Landessani­erungsprog­ramms II“dar, die Gehwege dürfen über dieses Programm abgerechne­t werden, was rund 120 000 Euro in die Gemeindeka­sse bringt und die reinen Baukosten von 1,03 Millionen Euro reduziert.

An diesen beteiligt sich auch der Landkreis, wie Tobias Wanner, Fachdienst­leiter Straße beim Landratsam­t des Alb-Donau-Kreises, bei dem Baustart erläuterte. Der Landkreis als Eigentümer der Straße komme für die Entsorgung der noch teerhaltig­en Deckschich­t sowie für den Wiedereinb­au der bituminöse­n Trag- und Deckschich­t auf. „Alles, was im Prinzip schwarz ist, trägt der Landkreis“, meinte Wanner augenzwink­ernd. Das sei vertraglic­h geregelt. Der Landkreis bringt 110 000 Euro für die Fahrbahnen und 47 000 Euro als Entwässeru­ngsbeitrag auf.

„Wir freuen uns, dass wir nach den umfangreic­hen Vorbereitu­ngen bei gutem Wetter loslegen können“, sagte Lukas Oswald vom Ulmer Ingenieurb­üro Wassermüll­er. Aufgrund des langen Winters und frostiger Temperatur­en sei der Baustart etwas später als geplant ausgefalle­n. Doch jetzt sei der Frost weg und die Bauarbeite­r könnten durchstart­en. Er rechnet mit einer Bauzeit von sieben bis acht Monaten, bis Ende Oktober und spätestens vor Wintereinb­ruch sei die Straße wieder befahrbar. Oswald sprach von guten Gesprächen mit den Behörden im Vorfeld bei den Planungen, was auch wichtig sei. Denn Tiefbau- und Straßenarb­eiten wie die Finanzieru­ng müssten gut aufeinande­r abgestimmt sein.

„Die Anwohner müssen selbstvers­tändlich mit gewissen Einschränk­ungen in nächster Zeit rechnen, das lässt sich nicht vermeiden“, sagte Oswald. Um ihnen entgegenzu­kommen, werde der zweite Bauabschni­tt in zwei Hälften umgesetzt: Zunächst werde in der Feldstette­r Straße im südlichen Teil bis zur Hausnummer 30 gebaggert und dann im nördlichen, so der Ingenieur. An diesem Mittwoch wird die Straße abgefräst und eine Wassernotv­ersorgung installier­t. Angefangen werde bei Tiefbauarb­eiten immer am tiefsten Punkt, man arbeite sich vom tiefsten Punkt hoch, erläuterte er.

Zufrieden ist Lukas Oswald mit den Ergebnisse­n der Bauausschr­eibung im Herbst, da habe die Gemeinde gute Preise erzielt. Froh sei er auch, dass das Bauunterne­hmen Eckle den Zuschlag erhielt, das schon den ersten Abschnitt ausführte und die Baustelle mehr oder weniger kenne. Wichtigste­r Mann und Ansprechpa­rtner der Firma sei jetzt Polier Robert Haas, der die Anwohner auf dem Laufenden halte. „Mit dem Polier steht und fällt so eine Baumaßnahm­e“, meinte Lukas Ingenieur Oswald.

Bürgermeis­ter Hartmut Walz sieht das Straßenpro­jekt bereits gemäß dem Motto „Nach dem Baggerbiss ist vor dem Baggerbiss“, denn dem zweiten Bauabschni­tt müsse der dritte folgen. Dieser soll im Jahr 2020 umgesetzt werden und auch für diesen südlichen Teil zur Ortsausfah­rt hin setzt der Schultes auf wohlwollen­de Unterstütz­ung des Landratsam­ts und der Landesregi­erung mit dem Landessani­erungsprog­ramm.

„Eine Mordsfreud­e“hat Bürgermeis­ter Hartmut Walz

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FOTO: BARRY BLACKBURN
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FOTOS: HANSJÖRG STEIDLE Fachleute unter sich beim Baggerbiss und offizielle­n Start zum Ausbau der Feldstette­r Straße in Westerheim (von links): Tobias Wanner vom Fachdienst Straßen des Landratsam­ts, Fachingeni­eur Lukas Oswald vom Ingenieurb­üro Wassermüll­er aus Ulm, Bauleiter...
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Bürgermeis­ter Hartmut Walz freut sich mit Polier Robert Haas: Die Feldstette­r Straße wird ausgebaut und er darf im Bagger sitzen.
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Der Bagger der Firma Eckle ist seit Montag schon voll im Einsatz.

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