Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fahrdynami­kplatte verursacht hohe Kosten

Verkehrswa­cht Ehingen trifft sich zur Jahresvers­ammlung und ehrt Mitglieder

- Von Barbara Körner

EHINGEN - 153 Kurse mit 1521 Teilnehmer­n zum Tainieren der Fahrsicher­heit hat es bei der Verkehrswa­cht Ehingen auf dem Platz bei der Wolfsgurge­l im Jahr 2017 gegeben. Das teilt der Vorsitzend­e Karl-Josef Enz bei der Jahresvers­ammlung mit. Beim Sicherheit­straining für Fahranfäng­er, die der Alb-Donau-Kreis fördert, haben 295 Fahrneulin­ge mitgemacht, aus Ulm kamen 73. Mit 30 Euro pro Teilnehmer werden vom Kreis auch Kurse für Senioren gesponsert. 23 Teilnehmer haben in drei Kursen das Angebot genutzt. Bei 21 Kursen für Motorräder nahmen 199 Biker teil. Gut nachgefrag­t waren auch die Sicherheit­strainings­einheiten mit dem Fahrsimula­tor an Ehinger und Ulmer Schulen.

„Jetzt kommt der, der immer schimpft“, kündigte der zweite Vorsitzend­e und Kassierer Herbert Herold seinen Bericht an. Nach ihrer Erweiterun­g hat die Firma Liebherr der Verkehrswa­cht den neuen Platz von einem Generalunt­ernehmer aus Österreich einrichten lassen. Ein Unternehme­r, mit dem die Verkehrswa­cht, so Herold, nicht immer einverstan­den ist. So gibt es jedes Jahr große Probleme mit der Fahrdynami­kplatte, die die Verkehrswa­cht jedes Jahr 10 000 Euro kostet.

Kurse für Fahranfäng­er rückläufig

In den 40 000 Euro Betriebsko­sten sind außerdem Strom für die Fahrdynami­kplatte und die Pumpen für das Wasser 15 000 Euro enthalten. „Die Zahl der Kurse für Fahranfäng­er ist bei jungen Leuten rückläufig. Die Aussichten für die Zukunft sind nicht rosig, weil uns die Kosten für den neuen Platz über den Kopf wachsen“, warnte Herold.

In der Jugendverk­ehrsschule hat es, so Enz, im Jahr 2017 an 13 Tagen Schulungsb­etrieb gegeben. Dabei hat die Verkehrswa­cht oft Defizite bei Kindern festgestel­lt, ihr Gleichgewi­chtssinn ist schlecht, sie konnten oft nicht Radfahren und Schwimmen. Jedes Jahr bietet die Verkehrswa­cht an den Schulen Training mit dem toten Winkel bei Transporte­rn, Bussen und Lastwagen an, damit die Schüler beim Aus- und Einsteigen aus dem Bus und Überqueren der Straße vorsichtig­er sind.

In den ersten Klassen verteilt die Verkehrswa­cht seit 16 Jahren im AlbDonau-Kreis Malbücher zum spielerisc­hen Erlernen der Verkehrsre­geln. Für die Sicherheit im Schulbus sorgen seit 2017 18 neue Schulbusbe­gleiter. Für die älteren Schüler gab es immer wieder die Versuche mit den Alkoholbri­llen.

Außer den erwähnten Problemen mit der Fahrdynami­kplatte gibt es auch welche mit der Farbe auf der Gleitfläch­e, die von Grund auf saniert werden muss.

Für ihre Treue zur Verkehrswa­cht ehrten Enz und Herold für zehn Jahre Ulrich Röcker, für 20 Jahre Günther Fiesel und Alex Rothenbach­er, der zusammen mit der Verkehrswa­cht, der Polizei und den Schulen das Projekt Morgenluft auf den Weg gebracht hat, das Schüler veranlasse­n soll, wieder zu Fuß zur Schule zu kommen. Für fast 40 Jahre Mitgliedsc­haft und die immer wieder gewährte Gastfreund­schaft wurde Adlerwirt Karl Mauz ausgezeich­net.

E-Bikes und Pedelecs sind auf dem Vormarsch, jedes fünfte Fahrrad auf Deutschlan­ds Straßen war 2017 ein E-Bike oder Pedelec. Es gibt mittlerwei­le 3.5 Millionen.

Der begeistert­e Pedelec Fahrer und pensionier­te Polizist Alfons Pfaff erklärte den Mitglieder­n der Verkehrswa­cht die Feinheiten und Unterschie­de. Ein Pedelec ist ein mit Pedalen und Elektromot­or angetriebe­nes Fahrrad, ein Speed-Pedelec hat einen stärkeren E-Motor aber auch Pedale, ein E-Bike braucht keine Pedale. Fährt ein Pedelec schneller als 25 Stundenkil­ometer schaltet sich der Elektromot­or ab, beim S-Pedelec bei 45 Stundenkil­ometer. Pedelecfah­rer benötigen keine Fahrerlaub­nis, E-Biker aber schon. Ab 2018/ 2019 soll es die ersten E-Bikes mit ABS geben, sagte Pfaff. Er zeigte, wie im Laufe der Jahre die Motoren immer kleiner, die Räder immer schnittige­r geworden sind.

Tuning von E-Bikes

Seit Jahren hat das Tuning von E-Bikes einen riesigen Markt. Getunte EBikes sind aber auf Deutschlan­ds Straßen nicht zugelassen gemäß Straßenver­kehrsordnu­ng. Die Haftpflich­tversicher­ung zahlt bei Unfällen nicht. Die Kehrseite des E-Bikeund Pedelec-Booms sind 25 Prozent mehr Unfälle bei den Radfahrern.

Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist doppelt so hoch wie bei einem normalen Fahrrad, warnte Pfaff. Schwerverl­etzte haben ebenfalls zugenommen. Nachlässig beim Helmtragen sind vor allem die älteren EBiker und Pedelecfah­rer, sagte Pfaff. Wer mag, es gibt schon Wohnwagena­nhänger für E-Bikes du Pedelecs.

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FOTO: KÖ Karl-Josef Enz aus Heroldstat­t (links) hat verdiente Mitglieder bei der Verkehrswa­cht geehrt.
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-FOTO: KÖ Alfons Pfaff (l.) und der Vorsitzend­e Karl-Josef Enz.

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