Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Waldstadion-Lokal schließt
Der TSV Laichingen und der Pächter lösen den Vertrag. Die Hintergründe auf
LAICHINGEN - Die Gaststätte im Waldstadion am Laichinger Sportplatz macht zu. Einvernehmlich haben der Pächter und der TSV Laichingen, dem das Gebäude gehört, den Pachtvertrag aufgelöst. Schon jetzt gibt es keine Speisen mehr, ausgeschenkt wird letztmals am Sonntag. Die Gründe: Personalmangel, aber auch zu wenige Gäste.
Wieder eine Gaststätte weniger in Laichingen: Am Mittwoch haben der TSV Laichingen und der Pächter der Gaststätte im Waldstadion bekanntgegeben, dass das Lokal schließt. Seit fünf Jahren bot Vasilos Zachopoulos in dem Lokal am Sportplatz Speisen an. Geöffnet war das „Kastro“über die Mittagszeit und nachmittags bis in den späten Abend. Am Montag war Ruhetag. Nun wird der Betrieb für immer ruhen.
Zachopoulos, der in Westerheim noch das Lokal Tria betreibt, sowie der TSV Laichingen betonen, dass man sich im Guten trenne. Der Pachtvertrag, der noch Gültigkeit besaß, sei „in gegenseitigem Einvernehmen“aufgelöst worden, sagt Uli Rößler, einer der fünf Vorstände des TSV Laichingen. Mit ihm am Tisch sitzen am Mittwochvormittag neben Vasilos Zachopoulos auch noch die beiden anderen TSV-Vorstände Walter Heilenmann und Jürgen Sternemann. Komplettiert wird das FünferGremium des TSV von Rolf Graser und Reiner Strohm. Bekanntgegeben wird der Schritt bei Jürgen Sternemann in dessen Steuerberater-Büro in der Laichinger Gartenstraße. „Wir wollen nicht, dass Gäste plötzlich vor verschlossenen Türen stehen“, erklärt Rößler.
Zunächst intern beraten
Seit dem Jahr 1971 sei die SportheimGaststätte Waldstadion eigentlich immer durchgehend bewirtet gewesen, so Uli Rößler; mit der ein oder anderen kurzen Pause zwischendurch. Wie es nun weitergehe, können er sowie die beiden anderen TSV-Vorstände zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Zunächst will sich der TSV-Vorstand intern beraten. Von Seiten des Sportvereins wird das Aus bedauert. Laut Uli Rößler sei man mit dem Angebot der Gaststätte „zufrieden“gewesen; mit der Qualität der Speisen ebenso wie mit dem Preis. Noch bis Sonntag wird in der Gaststätte ausgeschenkt. Speisen gab es schon am Mittwochabend keine
mehr. Zu den Gründen erklärt Vasilos Zachopoulos, der im Kastro auf ein Stammpersonal von zusätzlich vier Angestellten zurückgreifen konnte, dass dies zu wenig sei. Deutlich wird während des Gesprächs aber ebenso, dass auch Gäste ausgeblieben seien. Erklären können sich dies Zachopoulos sowie die drei TSV-Chefs nicht so recht angesichts des guten Preis-LeistungVerhältnisses, vieler Parkplätze und einer Sonnenterrasse. Jürgen Sternemann aber weiß: „Die Gastronomie ist ein ganz schweres Geläuf.“In Laichingen habe es zuletzt auch andere erwischt. In seinem Westerheimer Lokal will Vasilos Zachopoulos weitermachen. Im Tria bietet er – wie zuletzt in Laichingen – griechische, deutsche und italienische Küche an, auch einen Mittagstisch.
In der Vergangenheit hatte es in Laichingen immer wieder Spekulationen um die Schließung des Waldstadions gegeben. Nun ist nicht nur die des Lokals eingetreten. Geschlossen hat der TSV vor rund zwei Monaten auch schon die Kegelbahn in dem Gebäude. Grund: Eine teure Reparatur hätte angestanden. Aber: Wer kegelt heute überhaupt noch?
Alle weiteren Schritte seien abhängig vom finanziell Machbaren. Grundsätzlich müsse sich der TSV auch mit Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude auseinandersetzen, so Rößler. Dem TSV-Vorstandsteam schwebe eine neue Gesamtkonzeption für das Waldstadion vor. Diese könne aber auch bedeuten, dass das Lokal von Vasilos Zachopoulos die letzte Gaststätte in dem Gebäude war.