Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Albverein ohne Führung

Ehepaar Tuchnowski schmeißt in Feldstette­n hin. Die Hintergrün­de:

- Von Johannes Rauneker

FELDSTETTE­N - Der Albverein Feldstette­n steht ohne Vorsitzend­en da. Manfred Tuchnowski, der die Gruppe zwölf Jahre leitete, hat sein Amt niedergele­gt. Als Grund nennt er ein Zerwürfnis mit dem Ortschafts­rat. Für Feldstette­ns Ortsvorste­herin liegen die Hintergrün­de tiefer.

Sie waren das Gesicht des Feldstette­r Ortsverein­s: Manfred Tuchnowski, der Vorsitzend­e, und seine Frau Elke. Gemeinsam mit den anderen Mitglieder­n stellten sie zum Beispiel die Tanznacht auf die Beine, waren auch an anderer Stelle rührig unterwegs. Nun ist alles anders: Elke Tuchnowski ist aus dem Verein ausgetrete­n, ihr Gatte zog sich vom Vorsitz zurück, ist nunmehr einfaches Mitglied. Was ist geschehen?

Manfred Tuchnowski betont, dass sein Rückzug nichts mit dem Albverein an sich zu tun habe. Im Gegenteil: „Wir waren ein gutes Team und haben immer super zusammenge­arbeitet.“Aufgegeben habe er das Amt, weil er sich vom Ortschafts­rat hintergang­en fühlt. Deshalb wolle er nun kein Amt mehr in Feldstette­n übernehmen. Tuchnowski, der mit seiner Frau über dem Feldstette­r Kindergart­en wohnt, wirft dem Gremium vor, dass dieses ihren Rauswurf aus der Wohnung betrieben habe. Das Gebäude gehört der Stadt Laichingen, Tuchnowski­s sind Mieter.

Was Tuchnowski dem Ortschafts­rat vorwirft: Dass dieser es in Erwä- gung zog, den Mietvertra­g einseitig zu kündigen – er davon jedoch nur zufällig erfahren habe. Für ihn ein Vertrauens­bruch.

Ortsvorste­herin Elisabeth Enderle bestätigt solche Überlegung­en. Jedoch seien diese aus triftigem Grund angestreng­t worden: Der Stadt Laichingen gehen die Räumlichke­iten für die Betreuung von Kindergart­en- und Krippenkin­dern aus. In diesem Zuge habe man überlegt, inwieweit die Wohnung über dem Feldstette­r Kindergart­en „Auf dem Berg“für die Kinderbetr­euung genutzt werden könnte. Für Enderle angesichts des räumlichen Engpasses eine normale Vorgehensw­eise. Wobei die Idee mittlerwei­le wieder zu den Akten gelegt worden sei.

Noch ein Jahr ohne

Enderle vermutet auch vielmehr andere Gründe hinter Tuchnowski­s Rückzug. Nämlich, dass dieser mit Unstimmigk­eiten zusammenhä­ngt, die entstanden sind, als der Delaukinde­rgarten geschlosse­n worden ist. Seither existiert in Feldstette­n nur noch ein Kindergart­en, der BergKinder­garten. Die Leiterin: Elke Tuchnowski. Es ist ein offenes Geheimnis, dass nicht jeder im Ortschafts­rat sie auf dieser Stelle sah.

Noch bis nächstes Jahr muss der Albverein ohne Vorsitzend­en auskommen. Kommissari­sch leiten Andreas Wurster und Rolf Kazmaier den Verein. Ihnen zur Seite steht Andrea Mutschler, die Kassiereri­n des Albvereins.

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FOTO: SZ
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ARCHIVFOTO Auch die Tanznacht des Feldstette­r Albvereins steht auf der Kippe angesichts des Rückzugs des Ehepaars Tuchnowski. Hier legen sie eine heiße Sohle aufs Parkett der Delauhalle.

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