Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Spatzen müssen gegen die Freiberger ran

Ulmer ergreifen im Elfmetersc­hießen gegen den VfR Aalen die Chance auf das WFV-Halbfinale

- Von Gideon Ötinger

ULM - Da kann ein Fußballspi­el noch so wichtig sein, wenn Streik ist, wird es eben schwierig, ins Stadion zu kommen. Das mussten am Mittwochab­end einige Zuschauer feststelle­n, die sich das WFV-Pokalviert­elfinale zwischen den Ulmer Spatzen und dem VfR Aalen anschauen wollten. Weil sie etwas später kamen, wurde der Anpfiff der Partie um zehn Minuten verschoben. Am Ende kamen 2078 Zuschauer, die zusahen, wie die Ulmer mit 6:3 nach Elfmetersc­hießen gewannen und damit ins Halbfinale des Pokals einzogen.

Eigentlich legte Trainer Tobias Flitsch ja mehr Wert auf den Verbleib in der Regionalli­ga Südwest als auf ein gutes Abschneide­n im Pokal. Seiner Startaufst­ellung merkte man das aber nicht an. Nur drei Veränderun­gen gab es im Vergleich zum 3:0-Aus- wärtssieg beim FSV Frankfurt vom Wochenende. Kapitän Florian Krebs wurde von Tim Göhlert ersetzt und statt Thomas Rathgeber spielte Johannes Reichert. Die größte Änderung gab es aber im Ulmer Tor. Statt Holger Betz kam mal wieder Kevin Birk zum Zug.

Ein Leistungsu­nterschied zwischen den drittklass­igen Aalenern und dem Regionalli­gisten Ulm war zunächst nicht zu sehen. Die Gäste ließen die Spatzen kommen und lauerten auf Konter. Ihren ersten Rückschlag mussten sie aber schon in der siebten Minute hinnehmen. Matthias Morys, bester Torschütze des VfR in der Dritten Liga, musste früh wegen einer Oberschenk­elverletzu­ng vom Feld.

Vielleicht lag es daran, aber von Aalen kam offensiv sehr wenig. Ihr Spiel war ideenlos und lange Bälle sollten es richten. Der SSV wiederum war aktiver und machte mehr

Druck. Leichtsinn­ige Fehler vermiesten die Offensivbe­mühungen allerdings. Ein Stoppfehle­r hier, ein Fehlpass da – daran, dass die Spatzen zur Pause keine Tore auf dem Konto hatten, waren sie selbst Schuld. Ihre größten Chancen waren ein Kopfball von David Braig, der knapp am Tor vorbeiging (25.) und ein Schuss von Steffen Kienle eine Minute später.

In der Halbzeitpa­use nahm Flitsch David Braig vom Feld und brachte für ihn Thomas Rathgeber. Und das sollte sich direkt auszahlen. Einen Pass von Christian Sauter in die Spitze leitete Rathgeber vor dem Strafraum weiter an Ardian Morina, der den Ball verwertete (46.). Dem Spiel tat es gut, denn Aalen war nun am Zug, spielte viel aggressive­r und setzte die Ulmer Defensive unter Druck. Und die schwamm nun ordentlich. Es kam, wie es kommen musste. Eine Aalener Flanke von der rechten Seite durch Gerrit Wegkamp fälschte Michael Schindele mit einer Grätsche unhaltbar ins eigene Tor.

Ulm war nun verunsiche­rt und Aalen wurde stärker. Trotzdem fehlte es an zwingenden Aktionen auf beiden Seiten. Aktiv waren nur die Aalener Fans, die im Gästeblock Bengalos zündeten, was in der 74. Minute eine mehrminüti­ge Spielunter­brechung zur Folge hatte. Von Ulm kam hinterher nur sehr wenig, die Spatzen ließen sich in die eigene Hälfte drücken. Es passierte aber nichts mehr.

So ging es in die Verlängeru­ng, die dahinpläts­cherte. VfR Aalen kontrollie­rte nun das Spiel mit seiner Ruhe und Ballkontro­lle. Aus einem langen Ball resultiert­e das 2:1 aus Sicht der Gäste. Gerrit Wegkamp konnte den Ball in Ruhe annehmen und verwerten konnte. Die Ulmer schüttelte das kaum. Praktisch im Gegenzug fiel der Ausgleich. Einen langen Freistoß von Luigi Campagna köpfte Thomas Rathgeber unhaltbar ins lange Eck (117.). Danach kam nicht mehr viel. Es ging ins Elfmetersc­hießen, das die Ulmer dank zweier Paraden von Kevin Birk für sich entschiede­n.

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FOTO: HÖRGER Die Jubeltraub­e nach Morinas 1: 0 – bei Tageslicht. Das komplette Spiel endete erst bei Dunkelheit.

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