Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Orgelrestaurierung von St. Stephanus steht in diesem Jahr im Fokus
Westerheimer Förderverein hat 2017 rund 85 300 Euro in die Renovierung der Dorfkirche gesteckt – insgesamt seit 1994 mehr als 700 000 Euro
WESTERHEIM - Wahlen haben einen Schwerpunkt bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins zur Erhaltung mit Restaurierung der St. Stephanuskirche gebildet, zu der rund 25 Mitglieder und sechs Gäste gekommen waren. Die zweite stellvertretende Vorsitzende bleibt Anne Rieck, die den Vorsitzenden Bernhard Schweizer und den stellvertretenden Vorsitzenden Dietmar Baumeister wie gehabt zur Seite steht. Ausschussmitglieder bleiben FranzJosef Sailer aus Bauleiter sowie Hermann Tappe und Marianne Büdinger. Als Kassenrevisoren bestätigte die Versammlung Wolfram Meyer und Karl-Josef Rehm.
Der Vereinsvorsitzende Bernhard Schweizer zog in seinem Rechenschaftsbericht eine positive Bilanz, da die Renovierungsarbeiten ein gutes Stück voranschritten, sei es bei der Außenfassade oder der Orgelsanierung. „Die Außenschale unserer St. Stephanuskirche ist gerichtet und erstrahlt im neuen Glanz“, sagte Schweizer erfreut und dankte der bürgerlichen Gemeinde wie der Kirchengemeinde für ihren finanziellen Beitrag. Die Sanierung und Restaurierung der Kirche habe über die Orts- und Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden mit der Folge, dass für die Orgelsanierung ein Bundeszuschuss von 62 500 Euro winke.
„Freuen wir uns über das Gemeinschaftsprojekt St. Stephanus, das wir in den vergangenen 27 Jahren zustande gebracht haben“, sagte Schweizer und gab sich zuversichtlich, dass der Förderverein seine Erfolgsgeschichte auch in seinem 28. Vereinsjahr fortsetzen und das Projekt „Restaurierung mit Substanzerhaltung der St. Stephanuskirche“zu einem guten Ende bringen könne. Er ließ wissen, dass in den vergangenen 27 Jahren insgesamt 2,4 Millionen Euro in das Projekt geflossen sind, wobei die Turmsanierung allein 700 000 Euro verschlungen hat. Der Verein habe in dieser langen Zeit 700 000 Euro beigesteuert und geschätzte 10 500 Arbeitsstunden erbracht. St. Stephanus sei „Wahrzeichen und beliebter Treffpunkt zugleich“, so Schweizer.
Die baulichen Aktivitäten im vergangenen Jahr im Innen- wie im Außenbereich erläuterte detailliert Bauleiter Franz-Josef Sailer. Er machte Ausführungen zur Bestuhlung in der ersten Empore, zum Zugang zum Glockenturm, zum Blumenbeet an der Sakristei, zu den Fenstersimsen an der Sakristei sowie zur Orgel. Zur Finanzierung der Restaurierung der historisch wertvollen Orgel wolle der Förderverein die Aktion „100 mal 100“starten, in der Hoffnung, dass er 100 Spender findet, die 100 Euro für die Orgel beisteuern. Bei einem Konzert in der schönen Raumschale von St. Stephanus soll die Orgel am vierten Adventssonntag wieder erklingen.
Ölberg-Sanierung als Krönung
Umfangreich seien die Arbeiten im Außenbereich mit der Sanierung der Nordeingangstür mit der Montage einer Glastür sowie die Restauration des Ölbergs als „Krönung“gewesen. Sailer bedauerte sehr, dass vor Jahren Figuren zweier Jünger am Ölberg gestohlen wurden. Weiter würden im Chorraum drei Apostel vermisst, „der Verlust tue weh“, so der Bauleiter. Ferner wünschte er sich, dass die Darstellung der heiligen Maria mit dem Jesuskind, die in der Christkönigskirche stehe, wieder zurück nach St. Stephanus komme. Dieser Wunsch bleibt wohl Wunschgedanken, da Pfarrer Karl Enderle bei der späteren Aussprache eine Rückkehr der Marienfigur ausschloss.
Franz-Josef Sailer forderte die Kirchengemeinde auf, ein Konzept zu erstellen, wie künftig die St. Stephanuskirche – auch liturgisch – genutzt werden könnte. „Die Bürger erwarten, dass St. Stephanus voll als Dorfkirche anerkannt und nicht wie ein ungeliebtes Kind behandelt wird“, sagte Sailer. Er wünschte zudem ein klärendes Gespräch zwischen Kirchengemeinde, Förderverein und bürgerliche Gemeinde, wie der Außenbereich neugestaltet werden könnte. Er verwies auf zu viel Müll und Unrat in der Dorfmitte, der ständig weggeräumt werden müsse.
Schriftführerin Klaudia Dietrich ließ die Veranstaltungen des Vereins Revue passieren mit fünf Sitzungen des Vereinsausschusses, neun Arbeitssitzungen, fünf Hochzeiten und einer Goldenen Hochzeit in St. Stephanus, sechs Benefizkonzerten sowie der 14-tägigen interessanten und gelungenen Ausstellung zu Werken des früheren Künstlers Karl Knupfer.
„Hohen Respekt“zollte Bürgermeister Hartmut Walz der Arbeit des Fördervereins. Er sprach von einem „hervorragenden Gemeinschaftswerk“. Stolz könne der Verein sein, so viele Menschen motivieren und mobilisieren zu können, die sich für St. Stephanus einbringen. Die Kirche sei und bleibe das Wahrzeichen der Gemeinde. Was die Gestaltung des Außenbereichs angehe, „so werde der Schultes nicht auf die Bremse treten“, betonte Walz.