Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Polizei bekämpft gezielt Kriminelle im öffentlichen Raum in Geislingen
Beamter zückt bei Festnahme seine Dienstwaffe
GEISLINGEN (sz) - Polizei und Stadtverwaltung gehen nach eigener Auskunft rigoros gegen Kriminalität im öffentlichen Raum in Geislingen vor. Bei einem Einsatz am Donnerstag musste ein Polizist sogar seine Pistole zücken.
32 Personen sind am Donnerstagnachmittag in Geislingen ab 15 Uhr in der Innenstadt, besonders im Stadtpark, Bahnhof und in der Oberen Stadt, kontrolliert worden. Nach der mehrstündigen Kontrolle wurden drei Personen vorläufig festgenommen werden. Drei Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und drei wegen Verstößen gegen das Waffengesetz wurden gefertigt. So wurden bei drei jungen Männern je ein verbotenes Messer und Softairpistolen sichergestellt. In einem Fall wurden bei einer Wohnungsdurchsuchung Betäubungsmittel sichergestellt. Gegen sechs Personen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wurde ein Platzverweis ausgesprochen, eine Person erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, da sie den Verweis nicht befolgt hat.
Den kontrollierenden Polizeibeamten, die in Uniform wie in ziviler Kleidung unterwegs waren, wurde in den meisten Fällen „sehr aggressiv und respektlos“gegenübergetreten, teilt die Polizei mit. So musste ein Polizeibeamter, der am Bahnhof ein Rauschgiftgeschäft beobachtet hatte, bei der Festnahme zu seiner Sicherheit die Dienstwaffe ziehen.
2016 wurde in Geislingen erstmalig eine Konzeption „zur Bekämpfung von Sicherheits- und Ordnungsstörungen im Stadtgebiet Geislingen“erarbeitet und umgesetzt. Hintergrund waren Beschwerden von Bürgern über Trinkgelage und Drogenkonsum, flankiert von „respektlosen Verhaltensweisen“gegenüber Anwohnern und Passanten sowie Kriminalitätsformen wie Diebstähle, insbesondere durch Angehörige entsprechender Szenen sowie Jugendliche und junge Erwachsene. Diese Konzeption wurde auch im vergangenen Jahr mit angepasster Zielsetzung weitergeführt – durch intensive Präsenz-, Überwachungsund Kontrollmaßnahmen im öffentlichen Raum.
„Unsere Konzeption hat sich bewährt und wir haben uns deshalb zum Wohle der Bürger darauf verständigt, diese auch im laufenden Jahr fortzuführen“, so der Leiter des Polizeireviers Geislingen, Jens Rügner. Entsprechende Rückmeldungen aus der Bürgerschaft nach den ersten warmen Tagen in diesem Frühjahr hätten bereits gezeigt, dass dies notwendig sei. Stadt und Polizei hätten sich darauf verständigt, die Schwerpunktsetzung regelmäßig an die tatsächliche Lage in der Stadt anzupassen und dort, wo erforderlich, konsequent und niederschwellig Präsenz zu zeigen, Personenkontrollen durchzuführen und Verstöße zu ahnden. „Ziel unserer Maßnahmen ist es, dass sich die Bürger in ihrer Stadt sicher fühlen können“, so der Revierleiter. „Es darf nicht sein und wir werden nicht akzeptieren, dass einige Wenige durch ein Verhalten, das in einem Gemeinwesen nicht tolerierbar ist, allen anderen das Leben schwermachen.“