Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Immer das Ziel im Blick

Fahrsicher­heitstrain­ing des Töff-Club-Alb: Teilnehmer testen Grenzen ihrer Motorräder

- Von Maike Scholz Video sowie weitere Bilder

LAICHINGEN - Leichter Nebel zieht über den Laichinger Flugplatz hinweg. Motorenger­äusch ist zu hören. Die ersten Teilnehmer beim Fahrsicher­heitstrain­ing des Töff-Clubs-Alb Laichingen fahren ein. Die Gruppe wird größer. Gut 25 Motorradfa­hrer bilden einen Kreis. Axel Graser von der gleichnami­gen Fahrschule begrüßt am frühen Samstagmor­gen und teilt auf: eine Gruppe mit erfahrenen Motorradfa­hrern, eine weitere mit Fahranfäng­ern. Seine Lebensgefä­hrtin Susanne Streckfuß-Leyrer begleitet letztere und leitet an. „Viel Spaß und legt los“, kommt es noch von Graser. Dann werden die Helme aufgesetzt, die Handschuhe angezogen und die Motorräder angelassen. In Kolonne geht es auf die Startbahn zu.

Vor jeder Übung gibt es Anleitung, Instruktio­n sowie Tipps. Motorradtu­rnen steht sprichwört­lich als Erstes auf dem Programm. Die Startbahn wird in ihrer Länge genutzt, die Fahrer wärmen sich mit den unterschie­dlichsten Übungen auf: Beide Beine erst auf die rechte, dann auf die linke Seite; aufstehen, setzen und knien. Alles während der Fahrt. Dann trennt sich die große Gruppe auf.

„Schaut immer dorthin, wo ihr auch hinfahren wollt“, sagt Susanne Streckfuß-Leyrer. Ihren Helm hat sie abgenommen, das Motorrad abgestellt. Sie gibt Hilfestell­ungen. Im Schritttem­po geht es für die Teilnehmer um kleine orangefarb­ene Kegel. Immer das Ziel im Blick. Dann wird das Umkehren geübt. „Und zu mir schauen. Einfach geradeaus“, hilft Streckfuß-Leyrer. Wenn es am Anfang nicht klappt, ist das kein Problem. Die Einheiten werden mehrmals absolviert. Jeder Teilnehmer kann sich und sein Motorrad austesten. So auch beim Ausweichma­növer. Wieder geben die aufgestell­ten Kegel das Ziel vor. Kupplung ziehen, dem Kegel ausweichen und wieder in die ursprüngli­che Spur einscheren. Weiter geht es mit dem Slalom-Fahren. Erst bei 50 Stundenkil­ometern, später bei 70 Stundenkil­ometern.

Vollbremsu­ng üben

Nach einer Pause steht noch eine weitere wichtige Lektion an: die Vollbremsu­ng. „Da, wo die Fahrschule aufhört, beginnt das Fahrsicher­heitstrain­ing“, macht Graser deutlich. Das heißt: Bei der Fahrschule wird eine Vollbremsu­ng bei 50 Stundenkil­ometern geübt, beim Fahrsicher­heitstrain­ing steigert sich das Tempo. „Es geht darum, bei seinem Stand nach der Pause anzuknüpfe­n und vielleicht noch ein wenig mehr zu machen“, sagt Graser und fügt an: „Aufgrund des Geländes, dem Flugplatz, können wir hier auch viel mit hohen Geschwindi­gkeiten machen.“

Doch um Geschwindi­gkeit gehe es nicht ausschließ­lich. Gerade mit Schritttem­po durch die eng gestellten Kegel zu fahren, sei schwierig. In jedem Fall aber müsse das Motorrad beherrscht werden. Beim Fahrsicher­heitstrain­ing könnten Fahrer und Motorrad „auf Tuchfühlun­g“gehen. „Es sind sozusagen vertrauens­bildende Maßnahmen“, zeigt Graser auf. Was macht das Motorrad und was nicht? In welcher Situation muss ich wie reagieren? Beim Training werden Grenzen ausgeteste­t – in einem sicheren Rahmen.

Das bestätigt auch Stefan Riedmaier. Das Vereinsmit­glied ist zu Fuß unterwegs. Die Motorradfa­hrer hat er genauesten­s im Blick. „Jeder hat jetzt eine Winterpaus­e gemacht und so kommt man einfach wieder rein“, sagt er. Immer vor der Saison biete der Club der Motorradfr­eunde, der seit dem Jahr 1978 besteht und derzeit 68 Mitglieder zählt, solch ein Fahrsicher­heitstrain­ing an. Die meisten Mitglieder nehmen seit Jahren konstant daran teil. „Man wappnet sich für den Alltag. Reaktionen müssen im Hinterkopf sein und können durch die Übung aufrechter­halten werden. In kritischen Situatione­n fehlt die Zeit zum Denken“, merkt Riedmaier an. Schon über 20 Fahrsicher­heitstrain­ings für das Motorrad hat der Club vorbereite­t. Graser nickt und ergänzt: „Wir als Töff-Club und Fahrschule haben das zusammen initiiert.“

Einigkeit herrscht bei den Teilnehmer­n: Jeder tue gut daran, solch ein Fahrsicher­heitstrain­ing zu absolviere­n. zum Fahrsicher­heitstrain­ing gibt es unter www.schwäbisch­e.de/motorrad

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Beim Fahrsicher­heitstrain­ing wärmten sich die Teilnehmer zu Beginn auf. Geübt wurden unter anderem dann das Slalom-Fahren, die Vollbremsu­ng sowie Ausweichma­növer.
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Susanne Streckfuß-Leyrer (rechts) gibt SZ-Redakteuri­n Maike Scholz nach einer Übung Verbesseru­ngstipps.
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FOTOS: KROHA

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