Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Immer das Ziel im Blick
Fahrsicherheitstraining des Töff-Club-Alb: Teilnehmer testen Grenzen ihrer Motorräder
LAICHINGEN - Leichter Nebel zieht über den Laichinger Flugplatz hinweg. Motorengeräusch ist zu hören. Die ersten Teilnehmer beim Fahrsicherheitstraining des Töff-Clubs-Alb Laichingen fahren ein. Die Gruppe wird größer. Gut 25 Motorradfahrer bilden einen Kreis. Axel Graser von der gleichnamigen Fahrschule begrüßt am frühen Samstagmorgen und teilt auf: eine Gruppe mit erfahrenen Motorradfahrern, eine weitere mit Fahranfängern. Seine Lebensgefährtin Susanne Streckfuß-Leyrer begleitet letztere und leitet an. „Viel Spaß und legt los“, kommt es noch von Graser. Dann werden die Helme aufgesetzt, die Handschuhe angezogen und die Motorräder angelassen. In Kolonne geht es auf die Startbahn zu.
Vor jeder Übung gibt es Anleitung, Instruktion sowie Tipps. Motorradturnen steht sprichwörtlich als Erstes auf dem Programm. Die Startbahn wird in ihrer Länge genutzt, die Fahrer wärmen sich mit den unterschiedlichsten Übungen auf: Beide Beine erst auf die rechte, dann auf die linke Seite; aufstehen, setzen und knien. Alles während der Fahrt. Dann trennt sich die große Gruppe auf.
„Schaut immer dorthin, wo ihr auch hinfahren wollt“, sagt Susanne Streckfuß-Leyrer. Ihren Helm hat sie abgenommen, das Motorrad abgestellt. Sie gibt Hilfestellungen. Im Schritttempo geht es für die Teilnehmer um kleine orangefarbene Kegel. Immer das Ziel im Blick. Dann wird das Umkehren geübt. „Und zu mir schauen. Einfach geradeaus“, hilft Streckfuß-Leyrer. Wenn es am Anfang nicht klappt, ist das kein Problem. Die Einheiten werden mehrmals absolviert. Jeder Teilnehmer kann sich und sein Motorrad austesten. So auch beim Ausweichmanöver. Wieder geben die aufgestellten Kegel das Ziel vor. Kupplung ziehen, dem Kegel ausweichen und wieder in die ursprüngliche Spur einscheren. Weiter geht es mit dem Slalom-Fahren. Erst bei 50 Stundenkilometern, später bei 70 Stundenkilometern.
Vollbremsung üben
Nach einer Pause steht noch eine weitere wichtige Lektion an: die Vollbremsung. „Da, wo die Fahrschule aufhört, beginnt das Fahrsicherheitstraining“, macht Graser deutlich. Das heißt: Bei der Fahrschule wird eine Vollbremsung bei 50 Stundenkilometern geübt, beim Fahrsicherheitstraining steigert sich das Tempo. „Es geht darum, bei seinem Stand nach der Pause anzuknüpfen und vielleicht noch ein wenig mehr zu machen“, sagt Graser und fügt an: „Aufgrund des Geländes, dem Flugplatz, können wir hier auch viel mit hohen Geschwindigkeiten machen.“
Doch um Geschwindigkeit gehe es nicht ausschließlich. Gerade mit Schritttempo durch die eng gestellten Kegel zu fahren, sei schwierig. In jedem Fall aber müsse das Motorrad beherrscht werden. Beim Fahrsicherheitstraining könnten Fahrer und Motorrad „auf Tuchfühlung“gehen. „Es sind sozusagen vertrauensbildende Maßnahmen“, zeigt Graser auf. Was macht das Motorrad und was nicht? In welcher Situation muss ich wie reagieren? Beim Training werden Grenzen ausgetestet – in einem sicheren Rahmen.
Das bestätigt auch Stefan Riedmaier. Das Vereinsmitglied ist zu Fuß unterwegs. Die Motorradfahrer hat er genauestens im Blick. „Jeder hat jetzt eine Winterpause gemacht und so kommt man einfach wieder rein“, sagt er. Immer vor der Saison biete der Club der Motorradfreunde, der seit dem Jahr 1978 besteht und derzeit 68 Mitglieder zählt, solch ein Fahrsicherheitstraining an. Die meisten Mitglieder nehmen seit Jahren konstant daran teil. „Man wappnet sich für den Alltag. Reaktionen müssen im Hinterkopf sein und können durch die Übung aufrechterhalten werden. In kritischen Situationen fehlt die Zeit zum Denken“, merkt Riedmaier an. Schon über 20 Fahrsicherheitstrainings für das Motorrad hat der Club vorbereitet. Graser nickt und ergänzt: „Wir als Töff-Club und Fahrschule haben das zusammen initiiert.“
Einigkeit herrscht bei den Teilnehmern: Jeder tue gut daran, solch ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. zum Fahrsicherheitstraining gibt es unter www.schwäbische.de/motorrad
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