Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

FDP wirft Strobl zu wenig Engagement bei Altersbest­immung junger Flüchtling­e vor

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STUTTGART (lsw) - Die opposition­elle FDP hat Innenminis­ter Thomas

Strobl (CDU) zu wenig Engagement bei der Bestimmung des Alters junger Flüchtling­e vorgeworfe­n. Seine Ankündigun­gen seien nichts als heiße Luft, sagte FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke am Montag in Stuttgart. Denn seit Monaten duldeten der Innenminis­ter und die CDU-Fraktion, dass die Landesregi­erung gegen den Einsatz von Röntgenunt­ersuchunge­n ankämpfe.

Im Südwesten schätzen die Jugendämte­r das Alter vor allem auf Basis ausführlic­her Befragunge­n und eigener Beobachtun­gen ein. Radiologis­che Untersuchu­ngen etwa des Handgelenk­s gibt es eher selten. Das Sozialmini­sterium unter Minister Manne Lucha (Grüne) hatte sich in der Vergangenh­eit gegen eine generell verpflicht­ende Röntgenunt­ersuchung bei jungen unbegleite­ten Flüchtling­en ausgesproc­hen.

Strobl hatte wiederholt für eine Anwendung plädiert und nun erklärt: „Das bisherige System der Altersfest­stellung funktionie­rt nicht zuverlässi­g.“Der Weg müsse auch über die Ausländerb­ehörden gehen, die eine Rechtsgrun­dlage für medizinisc­he Untersuchu­ngen hätten.

Am Freitag war bekannt geworden, dass etliche der vermeintli­ch jugendlich­en Männer aus Nordafrika, die seit Monaten in Mannheim Straftaten begehen, nicht jugendlich sind. Alle der 17 bislang überprüfte­n Intensivtä­ter aus den Maghrebsta­aten hätten ihr Alter falsch angegeben.

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FOTO: DPA Hans-Ulrich Rülke (FDP)

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