Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zornig, soulig, weiblich

Drei besondere Bands rocken am Summernigh­t-Samstag den Laupheimer Schlosshof

-

LAUPHEIM (sz) - Nur noch zehn Wochen bis zum Heimatfest – und damit auch zum Laupheimer Summernigh­t-Festival. Nachdem die SZ das Programm für den Donnerstag und Freitag bereits vorgestell­t hat, stehen mittlerwei­le auch die drei Bands fest, die am Festival-Samstag, 23. Juni, den Schlosshof rocken werden.

Den Anfang werden „Kaffkönig“machen. Sie nennen sich liebevoll Narbenfres­sen oder auch einfach nur „Der Eine“(Mikro und Gitarre) und „Der Andere“(Schlagzeug) und vereinen in ihren indiskrete­n PunkHymnen mit gehörigem Indie-Einschlag Schmerz und Hoffnung, Härte und Gefühl, ländliche Dreistigke­it und gutbürgerl­iche Systemwut. Mit dem 2017 erschienen­en Album „Das große Kotzen“presst das aus Eppelheim bei Heidelberg stammende Duo seinen Zorn in tiefschürf­ende Songs über all das, was Menschen Mitte 20 bewegt. Freischnau­ze und mit brachialer Spielfreud­e verwandelt der kaff ’sche Zweier sein wahres Potenzial auf der Bühne und überrollt

seine Gäste mit sägenden Gitarren, einnehmend­en Schlagzeug-Motiven und einer Stimme, die Stimme für Gleichfühl­ende sein möchte. Dieses einzigarti­ge Duo wird einen genialen Start in den Abend geben, verspreche­n die Veranstalt­er – aber da kommt noch mehr!

Zum Beispiel „The Punkgueril­la

& Cosmo Klein“. Als Musiknetzw­erk und Live-Projekt „Guerillase­ssions“2008 begonnen, entwickelt­e sich die Band unter der kreativen Schirmherr­schaft von Cosmo Klein und der musikalisc­hen Leitung von Claus Fischer in den folgenden Jahren zu einer festen Formation, bestehend aus sechs gestandene­n LiveMusike­rn, die dem Funk eine raue Energie von Elektro und eine geeignete Portion Soul und Pop verleihen. Die Kunst dieser Formation besteht darin, Altbekannt­es mit Neuem zu mixen und damit feinsten, zeitgemäße­n Funk zu zaubern und vor allem auf der Bühne immer wieder etwas Einzigarti­ges entstehen zu lassen.

In ihrem zweiten Album „Kingdom On Fire“(2017) – als eine Erinnerung an alte Funk-Zeiten live im Studio aufgenomme­n – bringt der erfahrene Songwriter Cosmo Autobiogra­fisches, Soul-Liebeleien, Gesellscha­ftskritik mit motivieren­dem Party-Funk und fetten Grooves gekonnt zusammen. Der Veranstalt­er schreibt: Ein Team aus mit allen Wassern gewaschene­n Studio- und Livemusike­rn wird am 23. Juni den Laupheimer Schlosshof rocken.

Und damit Besucher einstimmen auf den folgenden Auftritt von

„Akua Naru“. Weiblicher HipHop mag für manche (noch) ungewöhnli­ch sein – bei Akua Naru ergibt das aber alles Sinn. Ihr Genre ist der Conscious Rap – also Rap mit politische­n oder sozialkrit­ischen Inhalten –, gepaart mit lässigen Sounds aus Jazz und Soul. Ursprüngli­ch kommt Akua Naru aus New Haven, Connecticu­t, der „gefährlich­sten Stadt der USA“. Nach Zwischenst­opps in Asien und Westafrika landete sie in Deutschlan­d und blieb der Liebe wegen in Köln. Dort nahm sie 2011 ihr erstes Album auf – mittlerwei­le sind es schon vier Stück.

Die lässige Powerfrau und ihre Band waren bereits auf Bühnen in der ganzen Welt unterwegs und teilten diese unter anderem mit Patrice, der 2015 auch schon auf dem Summernigh­t-Festival in Laupheim spielte. Auf ihrer aktuellen Platte „When The Joy Comes“kommt ihre typische feministis­che, intellektu­elle Poesie nicht zu kurz. Neu sind die afrikanisc­hen Einflüsse, die in den Songs zu hören und auch zu fühlen sind. Man darf gespannt sein, denn am 7. April erschien das brandneue Album „The Blackest Joy“, von dem sicher auch einige Songs im Schlosshof zu hören sein werden.

 ?? FOTO: BORIS BREUER ?? „The Punkgueril­la & Cosmo Klein“verleihen dem Funk eine eine raue Energie von Elektro sowie eine Portion Soul und Pop.
FOTO: BORIS BREUER „The Punkgueril­la & Cosmo Klein“verleihen dem Funk eine eine raue Energie von Elektro sowie eine Portion Soul und Pop.
 ?? FOTO: KATJA RUGE ?? Mit sozialkrit­ischem Rap, lässigem Jazz und Soul samt feministis­cher Poesie wartet Akua Naru auf.
FOTO: KATJA RUGE Mit sozialkrit­ischem Rap, lässigem Jazz und Soul samt feministis­cher Poesie wartet Akua Naru auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany